Mannheim. Talententwickler, Vaterfigur, Bessermacher und Gesicht des Clubs – als Olaf Janßen im Frühjahr 2025 ankündigte, den Drittligisten Viktoria Köln im Sommer zu verlassen und die Verantwortung an seinen bisherigen Co-Trainer Marian Wilhelm (36) zu übergeben, endete beim Club aus dem Kölner Sportpark Höhenberg nicht weniger als eine kleine Ära.
Seit seinem Amtsantritt im Februar 2021 hatte Janßen die zuvor etwas wackelige Viktoria zu einem festen Bestandteil der 3. Liga gemacht, in der vergangenen Saison schnupperten die Kölner sogar eine Zeit lang an den Aufstiegsplätzen und wurden am Ende Sechster. Eine Entwicklung, die man sich auch beim ebenfalls 2019 in die 3. Liga aufgestiegenen SV Waldhof gewünscht hätte. Doch während es in Köln zuletzt langsam aber stetig nach oben ging, gab es in Mannheim in den vergangenen beiden Jahren nur noch Abstiegskampf.
Schon der achte Drittliga-Trainer beim SV Waldhof
Vor dem nächsten Aufeinandertreffen beider Clubs am Sonntagabend (19.30 Uhr, Carl-Benz-Stadion) werden die Karten nun aber völlig neu gemischt. Olaf Janßen ist mittlerweile beim Mannheimer Nachbarn SV Sandhausen in der Regionalliga Südwest mit dem Wiederaufbau des ehemaligen Zweitligisten beschäftigt, beim Waldhof versucht sich seit fast zwei Wochen mit Luc Holtz nun schon der achte Drittliga-Trainer daran, endlich Kontinuität in den Club und die Mannschaft zu bekommen.
Eine Entwicklung, die natürlich auch bei Viktoria Köln zur Kenntnis genommen und dort mit einem gewissen Unbehagen registriert wurde. Erkenntnisse, die an den ersten beiden Spieltagen über den Gegner gesammelt wurden, könnten inzwischen schließlich Makulatur sein. „Das ist immer enorm schwierig, da ändert sich einiges. Die Mannheimer hatten in der Pokalpause sicherlich etwas Zeit, sich einzustellen und viele neue Dinge auszuprobieren“, erwartet Viktoria-Trainer Wilhelm durchaus Veränderungen.
Viktoria zuletzt mit gleich zwei Einsätzen im Pokal
„Da wird auf jeden Fall die ein oder andere Überraschung auf uns warten und dann wird es darauf ankommen, dass wir am Sonntag die richtigen Schlüsse daraus ziehen“, sagte der neue Viktoria-Coach vor der Partie in Mannheim. Und während der SVW das Pokal-Wochenende zum Üben nutzen konnte, war die Viktoria gleich mit einem Doppelpack beschäftigt. Dem 1:3 gegen den SC Paderborn im DFB-Pokal folgte ein 5:1-Erfolg beim Oberligisten Germania Teveren im Landespokal.
Am Ende nahm Köln diese Hürde dann doch souverän, konnte sich aufgrund der schweren Verletzung von Neuzugang Marco Pledl (Meniskus- und Kreuzbandriss) aber kaum über den Einzug in die nächste Runde freuen. „Marco ist ein sehr wichtiger Spieler und Charakter, der sportlich schwer zu ersetzen ist – menschlich sowieso. Das ist schon ein harter Preis, den wir da zahlen“, blickte Wilhelm auf das Verletzungspech von Sommer-Neuzugang Pledl, dem jüngeren Bruder von Ex-Waldhof-Profi Thomas Pledl.
Entmutigen lassen wollen sich die Kölner davon aber nicht und haben sicher noch die beiden Siege gegen den SVW aus der Vorsaison im Hinterkopf. Vor allem mit dem 2:1 in Mannheim vermieste die Viktoria dem Waldhof damals die Heimspielpremiere. „Da waren wir auch mit einem Rückstand in der Kabine gesessen und wissen, dass ein Tor alles kippen kann. Das können wir sicher daraus mitnehmen“, erinnert sich Viktoria-Kapitän Florian Engelhardt – auch wenn dieser Erfolg noch aus einer anderen Ära stammte.
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