Fußball

Waldhof-Trainer Neidhart glaubt an Aufholjagd: „Wir geben nicht auf“

Am Freitagabend (19 Uhr) gegen den Halleschen FC will der SV Waldhof eine neue Serie starten. Trainer Neidhart wehrt sich dagegen, die Saison bereits abzuschreiben

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Alexander Müller
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„Niemand lässt die Zügel schleifen“: Waldhof-Trainer Christian Neidhart ist mit dem Engagement seiner Mannschaft im Training zufrieden. © Michael Ruffler

Mannheim. Es hat ein paar Tage gedauert, bis sich die Profis des SV Waldhof den Frust über das bittere 1:2 bei Dynamo Dresden aus den Beinen gelaufen hatten. Von einer „sehr angespannten Trainingswoche“, berichtete Trainer Christian Neidhart vor der Partie gegen den Halleschen FC (Freitag, 19 Uhr). „Die Jungs haben sich schon extrem geärgert, dass sie sich für ein gutes Spiel in Dresden nicht belohnt haben“, sagte der SVW-Coach am Donnerstag.

Aber alles Lamentieren über verpasste Gelegenheiten hilft am Ende nichts. Es gilt, die Fakten anzuerkennen. Und in den verbleibenden fünf Liga-Spielen vielleicht doch noch ein kleines Fußball-Wunder auf die Beine zu stellen. Nicht weniger braucht der Tabellensiebte bei fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsrang.

Doch Neidhart setzt auf die Comeback-Qualitäten seines Teams, das nach Rückschlägen regelmäßig eine Reaktion gezeigt hat. „Wir sind die Stehaufmännchen der Liga. Wir geben nicht auf, niemand lässt die Zügel schleifen“, sagte der 54-Jährige vor dem Vergleich unter Flutlicht gegen den Abstiegskandidaten aus Sachsen-Anhalt.

Halle mit neuem Trainer Sreto Ristic erfolgreich

Der Glaube daran, mit einer eigenen Serie vielleicht doch noch einmal oben heranschnuppern zu können, speist sich auch aus der Unberechenbarkeit der untersten deutschen Profiklasse. „Wer hätte gedacht, dass Saarbrücken in Meppen verliert? Diese Liga ist schon verrückt. Wir wollen am Freitagabend vorlegen und den Abstand verkürzen.“

Der Tabellen-16. Halle hat sich allerdings seit der Amtsübernahme von Trainer Sreto Ristic stetig nach oben gearbeitet - das 0:1 gegen den VfL Osnabrück war die erste Niederlage in der zwölften Partie unter dem früheren Offenbacher Coach. „Es wird ein Spiel, in dem du alles investieren musst. Wir brauchen eine gute Stimmung in der Mannschaft und auf den Rängen“, sagte Neidhart. Bisher haben sich 7500 Fans Tickets für das erste Heimspiel am Freitagabend der Waldhöfer Drittliga-Historie mit Zuschauern gesichert.

Waldhof-Splitter

  • Bei der Suche nach Verstärkungen hatte der SV Waldhof auch Halles Rechtsverteidiger Niklas Kreuzer auf der Liste. Doch der Sohn des kürzlich beurlaubten KSC-Managers Oliver Kreuzer entschied sich für einen Verbleib beim HFC. Laut „Mitteldeutscher Zeitung“ verlängerte der 30-Jährige seinen Vertrag in Halle bis 2026.
  • Voraussichtliche Waldhof-Aufstellung: Bartels – Jans, Wagner, Riedel, Rossipal – Bahn, Malachowski – Schnatterer, Winkler – Sohm, Martinovic.

Die eigenen Hausaufgaben erledigen und dann schauen, wozu es nach dem letzten Spieltag am 27. Mai reicht - etwas anderes als diese pragmatische Herangehensweise bleibt den Mannheimern nach vier Niederlagen in den zurückliegenden sechs Partien auch nicht mehr übrig. „Platz sieben ist nicht das, was wir uns vorstellen. Aber noch ist die Saison nicht zu Ende. Wir wollen uns in der Tabelle verbessern, um vielleicht das Ziel DFB-Pokal noch zu erreichen. Und wenn du noch einmal in diese Gefilde kommen kannst, dann kann alles andere möglich sein“, meinte Neidhart.

Bei einem Waldhof-Profi stehen Zeichen auf Trennung

Diesen Rest-Optimismus mit dem bereits 14. Heimsieg der Saison weiter zu befeuern, liegt in der Hand einer Mannschaft, die in Essen (3:0) und auch in Dresden eine klar aufsteigende Formkurve zeigte. Dementsprechend spricht einiges dafür, dass Neidhart keine Veränderungen an der Startelf vornehmen wird. Da Kapitän Marcel Seegert mit seinem Muskelfaserriss im Adduktorenbereich noch eine weitere Woche pausieren soll, wird höchstwahrscheinlich wieder Fridolin Wagner den Aushilfsjob in der Innenverteidigung übernehmen.

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Alexander Müller
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Die Langzeit-Verletzten Marco Höger und Gerrit Gohlke trainieren zwar wieder voll mit, brauchen aber noch Zeit. Grundsätzlich wieder spielfähig wäre Adrien Lebeau, doch wie aus internen Quellen beim SVW zu hören ist, macht der Franzose mit eher lustlosen Auftritten im Training nicht den Eindruck, mit den Gedanken noch komplett bei seiner Aufgabe in Mannheim zu sein.

Lebeaus Vertrag läuft aus, eine Verlängerung soll an erstaunlichen Gehaltsforderungen des 23-Jährigen gescheitert sein, die man eher von einem arrivierten Zweitliga-Profi erwarten würde. Die Zeichen stehen klar auf Trennung nach dieser Saison.

Auslaufende Verträge: Es gibt Wackelkandidaten

Bei einigen anderen Profis, deren Verträge ebenfalls auslaufen, werden Neidhart und Sportchef Tim Schork in den kommenden Wochen ganz genau hinschauen, ob sie sich für ein neues Angebot empfehlen können. „Es ist jetzt die Phase, in der es in viele Gespräche geht“, erklärte der Waldhof-Trainer am Donnerstag.

Zu den Wackelkandidaten zählen Thomas Pledl oder Baris Ekincier, während die Mannheimer mit Stammkräften wie Dominik Martinovic, Pascal Sohm, Alexander Rossipal oder Marten Winkler gerne weiter zusammenarbeiten würden. Ob das klappt, hängt aber immer auch von den Plänen des Spielers ab - und im Falle von Leihgabe Winkler auch von seinem Verein Hertha BSC.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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