Fußball

Warum das Kult-Stadion „Rote Erde“ ein gutes Pflaster für den Waldhof ist

Bei seinem jüngsten Aufwärtstrend fehlt dem Mannheimer Fußball-Drittligisten SV Waldhof noch ein Auswärtssieg. Die Aufgabe bei Borussia Dortmund II bietet sich am Dienstagabend dafür an

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Thorsten Hof
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Julian Rieckmann erzielte im vergangenen März beide Tore beim 2:1-Erfolg des SVW in Dortmund. Seitdem gelang dem Waldhof kein Auswärtssieg mehr. © Reindel/Pix

Mannheim. Der Mannschaftsbus stand am Montag bereits abfahrbereit vor dem Kabinentrakt des Seppl-Herberger-Stadions am Alsenweg. Nach der letzten Trainingseinheit in Mannheim war alles für die Reise nach Dortmund vorbereitet, wo Fußball-Drittligist SV Waldhof an diesem Dienstag (19 Uhr) bei Borussia Dortmund II gefordert ist.

Dabei dürfte die Waldhof-Profis selbst die vierstündige Fahrt in den Westen nicht geschreckt haben, denn nach dem 3:0 am vergangenen Freitag gegen den FC Erzgebirge Aue hatten die Mannheimer schließlich jede Menge gute Laune und Selbstbewusstsein im Gepäck.

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Das gute Gefühl aus dem Flutlichtspiel vom Freitagabend - es trug auch über das Wochenende, an dem aufgrund der Englischen Woche weitertrainiert wurde und lediglich die Nachmittage frei waren. „Aber mit so einem Sieg im Rücken trainiert es sich eben viel einfacher“, berichtete SVW-Coach Bernhard Trares. „Freitagabends zu spielen und zu gewinnen ist sowieso das Beste, das es gibt. Du bist das ganze Wochenende über entspannt. Auch die kritischen Dinge kann man da einfach besser ansprechen, weil sie nicht direkt ins Gemüt gehen und anders aufgenommen werden“, sagte der 59-Jährige, der natürlich gesehen hatte, was beim auf den ersten Blick klar wirkenden Erfolg gegen die Sachsen noch nicht so wie gewünscht geklappt hatte. Und genau daran wird das Trainerteam, weiter ansetzen, um das Ruder endgültig herumreißen zu können.

SVW-Coach Trares mit Respekt: „Das wird ’ne Nummer“

Mit Dortmund steht den Mannheimern auf ihrer Mission nun allerdings ein echter Prüfstein im Weg. Zwei Siege zuletzt gegen Dynamo Dresden (2:1) und bei Viktoria Köln (5:3) sprechen eine deutliche Sprache, die auch in der Kurpfalz vernommen wurde. „Das wird ’ne Nummer“, betonte Trares mit Blick auf die Schwierigkeit der Aufgabe im Kultstadion „Rote Erde“.

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„Dortmund ist sehr spielstark und die Einzelnen haben schon ihre Stärken in der Wendigkeit, im Läuferischen und in der technischen Ausbildung“, charakterisierte Trares den Gegner. Im Fußball-Gefloskel wird gegen die technisch beschlagenen U-23-Teams dann nicht selten „Männerfußball“ empfohlen, der übersetzt eher für die rustikaleren Grundtugenden stehen dürfte.

Doch hier zwischen spielerischer Finesse und einem physisch dominierten Auftreten zu wählen, ist mit Blick auf die eigenen Möglichkeiten nicht die Sache von Trares. „Nur Fußball spielen können wir aktuell sowieso nicht, sondern wir mussten zuletzt immer richtig hart dafür arbeiten und ein Riesenlaufspiel auf den Platz bringen. Das wird auch in diesem Spiel der Fall sein. An unserer Spielweise müssen wir deshalb gar nicht viel verändern“, sagte der erfolgreiche Rückkehrer auf die Waldhof-Bank.

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Personell dürfte sich am Dienstag wohl ebenfalls relativ wenig tun - auch wenn sich im zentralen Mittelfeld wieder deutlich mehr Waldhof-Profis für die wenigen Positionen anbieten. So sind Julian Rieckmann (nach abgesessener Sperre) und Maximilian Thalhammer (nach überstandener Adduktorenzerrung) wieder Kandidaten. Ob sie vom Start weg aber am bärenstarken Drittliga-Debütanten Janne Sietan vorbeikommen, scheint fraglich.

„Da sind wir offen“, so Trares, der sich bei diesen Personalien noch nicht endgültig in die Karten schauen ließ. Er favorisiert aber offenbar die Formation vom vergangenen Freitag - mit Zweikämpfer Sietan im Zentrum. „Natürlich drängen Rieckmann und Thalhammer rein. Aber die Tendenz geht schon in Richtung ,never change a winning team’. Es ist keiner verletzt und die Jungs haben es gut gemacht“, machte Trares aus seinen Überlegungen keine allzu großen Geheimnisse. Vielmehr genießt er es, wieder mehr Auswahl zu haben. „Das ist ja das Schöne, das wollen wir als Trainer.“

Letzter Waldhof-Auswärtssieg im März - in Dortmund

Definitiv fehlen wird dagegen Rico Benatelli, der weiter mit Rückenproblemen zu kämpfen hat. Das Training abbrechen musste am Montag zudem Samuel Abifade. Der laufstarke Waldhof-Joker hatte schon gegen Aue ein Ziehen im Adduktorenbereich verspürt, konnte die Partie nach seiner Einwechslung aber zu Ende bringen. Gebessert hat sich die Blessur seitdem aber nicht, Abifade wird wohl nur am Fernseher zuschauen können.

Vielleicht kann der 25-Jährige dann aber mitverfolgen, wenn unter Trares nach dem lange ersehnten ersten „Zu-Null-Spiel“ seit über einem halben Jahr (0:0 in Aachen) und dem ersten Kopfballtor der Saison (Terrence Boyd gegen Aue) die nächste Marke fällt: Auch auf einen Auswärtssieg warten die Waldhöfer schließlich schon seit Ende März. Der letzte Erfolg auf fremdem Platz gelang übrigens in Dortmund.



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Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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