Fußball

Warum Waldhof-Trainer Trares der große Saarbrücken-Schreck ist

Am Samstag will der SV Waldhof Mannheim in Saarbrücken endlich wieder gewinnen. Hoffnung macht die erstaunliche Bilanz des Trainers gegen den Südwest-Rivalen.

Von 
Alexander Müller
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Als Trainer und als Spieler hat Bernhard Trares noch nie gegen den 1. FC Saarbrücken verloren. © PIX-Sportfotos

Mannheim. Die „Bild“-Zeitung nennt ihn „Saarbrückens größten Angstgegner“. Wenn der SV Waldhof am Samstag (14 Uhr/live SWR-Fernsehen) zum Südwest-Duell beim 1. FC Saarbrücken anreist, können die Mannheimer auf die Bilanz ihres Verantwortlichen auf der Trainerbank bauen. Bernhard Trares hat als Trainer in fünf Partien fünf Mal gegen die Saarländer gewonnen – zweimal mit Wormatia Worms, dreimal in seiner ersten Amtszeit beim SVW (2018-2020). Auch zu seinen Zeiten als Spieler verlor der heute 59-Jährige nie gegen den FCS: 11 Spiele, 9 Siege, 2 Unentschieden. In diesen Partien erzielte Trares sogar fünf Tore. „Bis jetzt habe ich ganz gerne gegen sie gespielt, da war eine gute Tendenz bei den Ergebnissen. Grundsätzlich fahre ich da gerne hin“, sagte der Waldhof-Trainer vor dem kleinen Derby im ausverkauften Ludwigsparkstadion. Hält die makellose Trares-Serie auch am Samstag?

Ein Sieg beim Tabellendritten wäre für die strauchelnden Kurpfälzer ein enorm wichtiger Befreiungsschlag im Abstiegskampf nach sieben Spielen ohne Sieg. Dass Saarbrücken wieder um den Zweitliga-Aufstieg und der Waldhof in der zweiten Saison in Folge nur um den Klassenerhalt kämpft, zeigt aber auch, wie der langjährige Rivale aus der Regionalliga Südwest in den vergangenen Jahren sportlich an den Mannheimern vorbeigezogen ist.

Saarbrücken blickt deutlich in Richtung 2. Liga

Saarbrücken stieg 2020, ein Jahr nach dem SVW, in die 3. Liga auf. Das Team von der deutsch-französischen Grenze hat sich aber in der Zwischenzeit als verlässliches Top-Team in der untersten deutschen Profiklasse etabliert – schlechter als Platz sieben schnitt das Gründungsmitglied der Bundesliga in den vergangenen vier Spielzeiten nicht ab. Durch den sensationellen Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale in der vergangenen Saison, als unter anderem Bayern München und Eintracht Frankfurt rausgeworfen wurden, hat der Verein auch wirtschaftlich ganz neue Möglichkeiten bekommen.

„Saarbrücken ist eine sehr stabile Mannschaft, die erfahrene Spieler drin hat und eine gute defensive Struktur“, sagt Trares. Zwar fällt Top-Torjäger Kai Brünker mit einem doppelten Kieferbruch aus, aber in dem Österreicher Stefan Feiertag und Florian Krüger (27 Bundesliga-Spiele für Arminia Bielefeld) verpflichteten die Saarländer im Winter-Transferfenster gleich zwei neue Stürmer. Die Ambitionen gehen klar Richtung 2. Liga: Nach 13 Begegnungen ohne Niederlage verlor der FCS am vergangenen Spieltag unglücklich mit 0:1 in Ingolstadt, die beiden direkten Aufstiegsplätze sind aber weiterhin nur vier Punkte entfernt.

Wird Felix Lohkemper wieder zu einem Faktor?

Der SV Waldhof steht vor einer der schwierigsten Auswärtsaufgaben in dieser Saison. Dass die Mannheimer in elf Versuchen bisher erst einen Sieg auf des Gegners Platz erringen konnten (1:0 bei Dortmund II) und mit der eingangs erwähnten Negativserie im Gepäck anreisen, dämpft die Hoffnungen auf ein ersehntes Ende der Ergebniskrise. Andererseits: In einer Partie mit Derby-Charakter ist immer vieles möglich, und die Mannheimer Leistungskurve zeigte beim couragierten Auftritt gegen Verl (2:2) weiter nach oben.

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Ein Faktor werden kann auch wieder Felix Lohkemper, der am vergangenen Samstag wegen eines Infekts nicht gespielt hatte. „Wir sind total happy, dass er wieder gesund ist“, sagte Trares. Der Angreifer mit Zweitliga-Erfahrung für den 1. FC Nürnberg habe sehr gut trainiert und seit „total frisch“. „Felix macht auch mal ein einfaches Tor, wenn er vorne reinsprintet. Ich traue ihm 90 Minuten zu“, meinte der Waldhof-Coach.

Allerdings wird Lohkemper in Saarbrücken wahrscheinlich von der Bank kommen. Trares zeigte sich mit den Leistungen von Debütant André Becker und Kennedy Okpala gegen Verl zufrieden. „Das Sturmduo hat sehr gut harmoniert. Ich weiß nicht, ob man da was ändern soll“, erklärte der 59-Jährige. Egal, wer am Ende die Tore schießt: Trares wäre sicher überglücklich, wenn er seinen Nimbus als großer Saarbrücken-Schreck auch am Samstag wahren könnte.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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