Basketball

Bamberg schlägt die Würzburg Baskets mit deren eigenen Waffen

Die Oberfranken nehmen die wichtigsten Akteure der Unterfranken aus dem Spiel – und setzen sich am Ende hochverdient mit 82:70 durch

Von 
Paul von Brandenstein
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FIT/One Würzburg Baskets – Bamberg Baskets 70:82

(17:22, 21:16, 18:23, 14:21)

Würzburg: Williams (16 Punkte/davon 4 Dreier), Phillips (13/1), Jackson (11/3), Lewis II (10/1), Steinbach (6), Seljaas (4), Klassen (4), Wank (3/1), Ugrai (3/1).

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Bamberg: Feazell (15/1), Segu (12), Lofton (12/1), Stanic (11), Watson-Boye (11/2), Horvath (8/1), Tadda (6/2), Krimmer (3/1), Locke (2), Wohlrath (2).

Zuschauer: 3140 (ausverkauft).

Alles war angerichtet für eine tolle Fete im Foyer der altehrwürdigen „Turnhölle“. Schließlich hatten die Würzburg Baskets das erfolgreichste Kalenderjahr ihrer Vereinsgeschichte gespielt. Und dann kam ausgerechnet der Erzrivale aus Bamberg und betätigt sich als Party-Crasher. Die Oberfranken zeigten im prestigeträchtigen Derby eine sehr starke Leistung. Sie fühlten sich in ihrer Rolle als Außenseiter pudelwohl und gewannen hochverdient mit 82:70. Nach einer ausgelassenen Feier war den meisten Würzburger Fans danach nicht mehr zumute.

Anton Gavel wendet die richtige Taktik an

Einen riesengroßen Anteil am Bamberger Triumph hatte zweifelsfrei Trainer Anton Gavel, der 2023 mit Ulm Deutscher Sensations-Meister wurde, ein Jahr später dann aber mit den Donauschwaben im Viertelfinale der Playoffs an Würzburg gescheitert war. Er kehrte zu Beginn der Saison an seine alte Wirkungsstätte zurück: Als Spieler wurde der gebürtige Slowake, der längst die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, vier Mal Deutscher Meister und drei Mal Pokalsieger.

Für das Derby gegen Würzburg hatte Gavel die entscheidenden taktischen Maßnahmen gefunden. Ihm und seiner Mannschaft gelang es, die beiden wichtigsten Würzburger praktisch aus dem Spiel zu nehmen. Top-Scorer Jhivvan Jackson sammelte lediglich elf Punkte, wobei er allerdings keinen einzigen Zwei-Punkte-Wurf traf. Noch extremer war die Bilanz bei Zachary Seljaas, der einen rabenschwarzen Abend erwischt hatte. Zehn Mal warf er aus dem Feld auf den Korb, zehn Mal verfehlte er sein Ziel. Die vier Punkte, die am Ende für ihn auf dem Statistikbogen standen, resultierten allesamt aus Freiwürfen.

Der Mann, dem es gelang, die Kreise von Zac Seljaas einzuengen, war Bambergs Power Forward Brandon Horvath: „„Wir hatten einige Würzburger Spieler ausführlich gescoutet und wollten vor allem ihre Guards und ihren Power Forward aus dem Spiel nehmen. Wir hatten einen sehr guten Gameplan für unsere Verteidigung und deshalb ist das Spiel für uns so gut gelaufen. Ich wollte physisch spielen und Zac Seljaas nie aus den Augen verlieren. Er bewegt sich viel abseits des Balles und ist ein sehr guter Werfer, deshalb habe ich einfach versucht, an ihm dranzubleiben und ihm keine freien Würfe zu ermöglichen.“

Sasa Filipovski findet dieses Mal keine passende Antwort

Normalerweise ist es die Stärke der Würzburger, die wichtigsten Akteure des Gegners „kalt zu stellen“. In den vergangenen Wochen ist dies gleich mehrfach gelungen, zum Beispiel gegen Bonn bei Darius McGhee oder gegen den MBC Spencer Reaves. Dieses Mal aber fand Trainer Sasa Filipovski nicht die richtige Antwort auf die taktischen Finessen der Bamberger. So blieb ihm nichts anderes übrig, als die Überlegenheit des Gegners an diesem Tag anzuerkennen: „Wir hatten ein fantastisches Jahr 2024. Heute müssen wir Bamberg gratulieren. Das letzte Spiel des Jahres war nicht unser bestes. Wir haben zwar Teambasketball gespielt und hatten 21 Assists, aber wir haben nicht gut genug gepunktet. Bamberg hat besser gespielt und den Sieg verdient. Man kann aber nicht jedes Spiel gewinnen. Wenn man als Mannschaft besser werden will, muss man auch lernen, zu verlieren, gut mit Niederlagen umzugehen und danach wieder an die Arbeit zu gehen.“

Richtig gute Laune hatte nach dem Derbysieg Anton Gavel: „Ich glaube, dass wir heute eine reife Leistung gezeigt haben. Vor allem in der zweiten Hälfte waren wir defensiv sehr gut, gerade gegen Seljaas und Jackson haben wir einen sehr soliden Job gemacht. Am Ende haben wir wirklich schlau gespielt.“

Weiter geht es für Würzburg schon am Freitag, 3. Januar, mit einem Heimspiel gegen Tabellenschlusslicht BG Göttingen.

Redaktion Sportredakteur Fränkische Nachrichten Tauberbischofsheim

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