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Adler Mannheim drehen Spiel gegen Kölner Haie beim Wahnsinn von Mannheim

Die Adler Mannheim drehen im fünften Viertelfinalspiel gegen die Kölner Haie einen 0:3-Rückstand in einen 4:3-Erfolg. Nun sind sie nur noch einen Sieg vom Halbfinale entfernt

Von 
Christian Rotter
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Party mit den Fans: Matthias Plachta bejubelt seinen Treffer zum 2:3, am Ende siegten die Adler mit 4:3. © Sörli Binder

Um 21.56 Uhr hob das Ufo im Bösfeld ab. Die Schlusssirene in der SAP Arena ging im Jubel der Adler-Fans unter, sie waren Zeugen des Wahnsinns von Mannheim. Bis 32 Sekunden vor dem Ende lagen die Adler Mannheim im fünften Play-off-Viertelfinalspiel gegen die Kölner Haie mit 2:3 zurück, nach späten Treffern von David Wolf und Nico Krämmer feierten sie einen 4:3 (0:0, 1:3, 3:0)-Sieg. Schon am Sonntag (14 Uhr) können sie mit einem weiteren Erfolg in Köln den Halbfinaleinzug perfekt machen.

Adler – Kölner Haie 4:3

Drittelergebnisse: 0:0, 1:3, 3:0.

Die Adler: Tiefensee – Reul, Lehtivuori; Larkin, Donovan; Holzer, Akdag; Pilu – Plachta, Gaudet, Wolf; Rendulic, MacInnis, Jentzsch; Bergmann, Krämmer, Wohlgemuth; Thiel, Loibl, Eisenschmid.

Tore: 0:1 Baptiste (25:00), 0:2 Sennhenn (28:31), 0:3 Austin (32:08), 1:3 Wolf (37:05), 2:3 Plachta (52:26), 3:3 Wolf (59:28), 4:3 Krämmer (59:41).

Schiedsrichter: Marc Iwert und André Schrader.

Zuschauer: 13 600 (ausverkauft).

Strafminuten: Mannheim 14 – Köln 16.

Nächstes Spiel, 6. Viertelfinale: Köln – Adler (Sonntag, 14 Uhr).

„So ein Spiel zu drehen, zeigt einiges an Charakter. Mit den Fans im Rücken war das der Wahnsinn“, sagte Mannheims Doppeltorschütze Wolf und ergänzte: „Ich habe vor dem Spiel schon gesagt, dass die Kölner niemals aufgeben, aber das haben wir auch nicht und die Partie noch verdient gewonnen.“

Nach mehr als einem Monat Verletzungspause feierte Adler-Verteidiger Korbinian Holzer sein langersehntes Comeback. Das tat auch bitter Not, weil Mark Katic angeschlagen ausfiel. Der 33-Jährige hatte sich nach einem Check im vierten Duell mit den Domstädtern eine Blessur zugezogen. Ob er im weiteren Verlauf der Viertelfinalserie noch einmal mitwirken kann, ist unklar.

Sechstes Duell am Sonntag

Die 13 600 Zuschauer in der ausverkauften SAP Arena erlebten von Beginn an ein intensives Spiel. Beide Teams wussten: Der Sieger hätte am Sonntag (14 Uhr) den ersten Matchball. Köln, das sich am Dienstag in der Defensive nicht sattelfest gezeigt hatte, war diesmal vom ersten Bully an hellwach. Jason Bast fälschte einen Schuss gefährlich ab – Arno Tiefensee musste gleich auf Betriebstemperatur sein (6.). Bei den Adlern erarbeitete sich im ersten Drittel nur eine Reihe Chancen: die Gaudet-Plachta-Wolf-Formation. Tyler Gaudet fackelte nicht lange, Mirko Pantkowski war zur Stelle (7.). Im Powerplay verzog Matthias Plachta (11.), auf der anderen Seite reagierte Tiefensee stark in Unterzahl gegen Andreas Thuresson (13.).

Obwohl die Mannheimer nicht die gleiche Dominanz zeigten wie drei Tage zuvor, war Angreifer Nico Krämmer in der ersten Pause nicht unzufrieden mit dem Auftritt. „Wir wissen, dass es ein sehr entscheidendes Spiel ist und hoffen, dass wir es ziehen werden“, sagte der 30-Jährige und forderte am Mikrofon von MagentaSport: „Wir müssen mehr Pucks Richtung Tor bringen.“

Adler Mannheim

Adler gewinnen 4:3 gegen Kölner Haie

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Nach einer überstandenen Unterzahlsituation schienen die Blau-Weiß-Roten das zu beherzigen. Joonas Lehtivuori scheiterte ebenso an Pantkowski wie Thomas Larkin (beide 22.). Der erste Wirkungstreffer fiel stattdessen auf der anderen Seite – unglücklicher geht es kaum: Krämmer und Lean Bergmann fuhren sich in der eigenen Zone über den Haufen. Nick Baptiste nutzte die kurze Verwirrung, sein Schuss ging durch die Beine von Matt Donovan, Tiefensee hatte keine Sicht – 0:1 (26.). Und nachdem Taro Jentzsch nur den Pfosten getroffen hatte (28.), hieß es eine Minute später 0:2, weil sich die Adler-Defensive vogelwild präsentierte. Louis-Marc Aubry und Maximilian Kammerer vergaben zwar zunächst kläglich, die Mannheimer servierten den Haien die zweite Gelegenheit aber auf dem Silbertablett, Jan Luca Sennhenn ließ sich diese nicht entgehen.

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Einiges erinnerte in dieser Phase an den Serienauftakt. Bei den Adlern kam kein Pass an, sie bekamen kaum einen gefährlichen Abschluss zustande. Die Haie waren dagegen eiskalt und profitierten von einer umstrittenen Entscheidung der Unparteiischen. Diese erkannten auf Icing der Mannheimer, Gaudet beschwerte sich lautstark darüber. Es gab Bully in der Adler-Zone, wenige Sekunden später netzte Brady Austin zum 0:3 ein (33.).

Das Stewart-Team brauchte einen Weckruf – und dieser kam tatsächlich. Wolf stoppte einen Gaudet-Pass mit dem Schlittschuh und hob den Puck reaktionsschnell zum 1:3 unter die Latte (38.). Würde jetzt noch etwas gehen?

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Gaudet versuchte es, sein Bauerntrick war aber nicht von Erfolg gekrönt (45.). Nach einer Strafe gegen Thuresson zogen die Adler das Powerplay viel zu behäbig auf. Bis auf eine Direktabnahme von Plachta sprang nichts aus den Bemühungen heraus (48.). Sinan Akdag beförderte die Scheibe in Baseball-Manier in Richtung Tor – vorbei (49.). Als den Mannheimern die Zeit auszugehen drohte, brachte sie Plachta mit einer Einzelaktion auf 2:3 heran (53.).

Das war es noch lange nicht in einer jetzt irren Partie. Stewart brachte für Tiefensee einen sechsten Feldspieler, Rendulic fand den Schläger von Wolf, der den Puck zum 3:3 über die Linie drückte. 31,6 Sekunden waren da noch zu spielen, nur 13 Sekunden später drehte Krämmer die Partie mit dem 4:3 komplett.

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Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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