Bildung

Schule am Kraichbach zieht zum dritten mal in fünf Jahren um

Der Containerwechsel in die frühere Anlage der Hartmann-Baumann-Schule gilt als beste Lösung. Zwar gibt es dort unter anderem neueste Technik. Es mangelt aber auch an gewissen Räumen.

Von 
Manuel Schlosser
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Die Firma Prowise erklärt den Lehrkräften die Funktionen der neuen Digitaltafeln. © Manuel Schlosser Schule_am_Krai

Hockenheim. „Dreimal umziehen ist so schlimm wie einmal abbrennen“, sagte Benjamin Franklin einmal. Ganz so schlimm wie der US-Gründervater dürften es die Mitarbeiter und Schüler der Schule am Kraichbach nicht sehen, gebrannte Kinder sind sie dennoch. Der dritte Umzug in ein neues Gebäude innerhalb von weniger als fünf Jahren bedeutet erneut Organisieren, Kistenpacken und Ablenkung von der eigentlichen Kernaufgabe des Unterrichts.

2018 wurde im alten Schulgebäude direkt am Kraichbach ein Schadstoffbefall festgestellt, der 2019 den ersten Umzug ins alte Riegelgebäude der Hartmann-Baumann-Schule erforderte. Ein Jahr später zwangen erneut Schadstoffe den Umzug von dort in eine Containeranlage in der Arndtstraße und ins alte Fachklassengebäude der HBS.

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Die Schule am Kraichbach sollte dort vorübergehend untergebracht werden, bis das alte Schulgebäude saniert wäre. Der Gemeinderat entschied sich 2022 aufgrund der hohen Kosten allerdings gegen die Sanierung und beschloss den Abriss des Schulgebäudes am Kraichbach.

Umzug in Container der Hartmann-Baumann-Schule als beste Lösung

Da der Umzug der Volkshochschule und der Musikschule in den Schulcontainer bereits vorgesehen war, musste die Stadtverwaltung eine neue Bleibe für das Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) finden. Der nach dem Umzug ins neue Schulgebäude freigewordene Container der Hartmann-Baumann-Schule galt als beste Lösung.

Schüler und Lehrer freuen sich über den geschafften Umzug. Von ihrer bisherigen Containeranlage in der Arndtstraße ist die Ge-meinschaft der Schule am Kraichbach in die Containeranlage der Hartmann-Baumann-Schule gewechselt. © Schlosser/SaK

Lehrer und Schüler packten in den vergangenen Wochen folglich gemeinsam Kartons und misteten großzügig aus, da die Klassenräume kleiner als im bisherigen Container sind. Die Mitarbeiter des Städtischen Bauhofs und Hausmeister Stefan Bender sorgten für einen reibungslosen Umzug vor und in der Faschingswoche.

Nach erneutem Umzug der Schule am Kraichbach gibt es digitale Tafeln in jedem Raum

In jedem Klassenraum stehen neue digitale Tafeln, die die Stadt über den Digitalpakt anschaffte. „Die Tafeln sind cool“, freut sich Schülersprecher Nicolai Sonnleitner. „Allerdings haben wir auch im neuen Gebäude keine Aula, wo wir uns für Feste, Feiern oder Schülerversammlungen der SMV treffen können.“ Fachlehrerin Eva Eichhorn ergänzt: „Es fehlt außerdem der Platz für eine Schulküche. Der Hauswirtschaftsunterricht ist nicht nur im Bildungsplan festgeschrieben. Er ist für unsere Schüler elementar wichtig.“

Verbindungslehrer Manuel Schlosser gibt die Hoffnung nicht auf, dass die Schule in ferner Zukunft wieder an den Kraichbach zieht: „Unsere Schulleitung glaubt nicht mehr daran, dass sie das vor ihrer Pensionierung noch erlebt. Ich bleibe aber optimistisch, denn eine Schule braucht ein richtiges Schulgebäude. Dafür wären wir auf jeden Fall bereit, erneut zu packen.“

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