Zur GRN-Klinik in Schwetzingen

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Zur Berichterstattung über die GRN-Klinik in Schwetzingen gibt es hier einen Brief mit Lob und einen mit Kritik:

„Komfort wie im Hotel“ – ha, ha, ha. Für wen? Nur für auserwählte Patienten? „Uns geht es nur um die Menschen“ – Welche? Privatversicherte? Der Normalsterbliche muss sich in Schwetzingen mit einer „Antik-Bettenausstattung“ zufriedengeben. Wer gezwungenerweise in die Kardiologie oder Orthopädie stationiert war, wird den Hotelkomfort lange suchen. Dort ist nur das Zwei-klassensystem vorhanden. Das Essen saumäßig und fantasielos. Ein Herzkatheterpatient, der sich ja möglichst nicht bewegen und schon gar nicht aufrichten sollte, ist durch diese Betten gezwungen, wie ein Brett zu liegen. Man will ja das überlastete Personal nicht so oft beanspruchen. Da ich als chronisch Kranke diese Klinik leider weiterhin in Anspruch nehmen muss (keine Klinikwahl), würde ich das angestrebte Lauterbach-System begrüßen.

 

Es ist der wahre Hohn aufgrund einer Einzelzimmerausstattung der Klinik einen Qualitätsanspruch zuzugestehen. Ich persönlich verdanke dieser Klinik und dem damals hochgelobten Dr. Rombach eine zum Pflegefall verursachte Krankheit. Eine Thrombose und ein Bruch des zwölften Wirbels geleiteten mich nach einer normalen Knie-OP in die Reha. So viel dazu: „Es zählt nur der Mensch.“ Dieser „Komfortklinik“ verdanke ich mein Pflegefall-Dasein und rate nur jedem, einen großen Weg um dieses Krankenhaus zu machen. Wer für seine Fehler nicht geradestehen kann, hat keine Berechtigung zur Existenz.

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Von
Waltraud Becker
Ort
Schwetzingen
Datum

Die Behandlung älterer, kranker Menschen am Lebensende ist ein komplexes Thema, das viele ethische und medizinische Überlegungen erfordert. Insofern hatte unsere Verwandte, die mit 91 Jahren nach einem Sturz wegen eines kleinen Myokardinfarktes und kurzzeitiger Bewusstlosigkeit in die GRN-Klinik Schwetzingen eingeliefert wurde, riesengroßes Glück.

Nach sofort eingeleiteten Ersthilfemaßnahmen und speziellen Untersuchungen in Ambulanz und Kardiologie wurde sie auf die akutgeriatrische Station A3, unter Leitung von Chefarzt Dr. Andreas Baier sowie Stationsleiterin Janet Miguel, verlegt.

Gleich während der ersten Besuche bei unserer Verwandten konnten wir feststellen, wie fürsorglich und liebevoll die Patienten auf dieser Station betreut werden. Auf ein Klingeln wurde sofort reagiert, keine Fragen zum Akutzustand und des weiteren Vorgehens blieben offen, um nur einige Punkte zu nennen. Jeder nahm sich für den Patienten und für die Angehörigen so viel Zeit wie nötig. Bei welchem Arzt oder in welchem Krankenhaus erhält man heute noch so eine persönliche Zuwendung? Die Fürsorge und der respektvolle Umgang mit den Patienten strahlt auf diese aus und fördert den Genesungsprozess. So erging es auch unserer Verwandten. Wir konnten von Tag zu Tag zusehen, wie es der 91-Jährigen besser ging.

Laut Aussagen der Ärzte wären, mittels geplanten Herzschrittmachers, die bestehenden Gesundheitsprobleme weitgehend behoben gewesen. Leider kam es nicht mehr dazu, denn unsere Verwandte bekam plötzlich einen Schlaganfall und war halbseitig gelähmt, konnte nicht mehr schlucken und sprechen. Aufgrund einer Vorsorgevollmacht, die den Passus: „Keine lebensverlängernden Maßnahmen“ enthielt, war den Ärzten die Richtung vorgegeben. So ging es von nun an und nach einem ausführlichen Gespräch mit Oberärztin Dr. Heiland um eine palliative Betreuung und darum, den Sterbeprozess auf natürliche und würdevolle Art und Weise mit schmerzstillenden sowie die Atembeschwerden lindernden Mitteln zu erleichtern. In dieser für uns schweren Zeit war das Mitgefühl der Ärzte und Schwestern besonders groß. Hatte doch keiner mit diesem Rückschlag gerechnet.

Wir bedanken uns nochmals bei allen beteiligten Ärzten wie Chefarzt Dr. Andreas Baier, Oberärztin Dr. Adriana Heiland, Stationsärztin Dr. Sophie Aufderstrasse, Dr. Fatima Samadi, dem Therapeutenteam sowie dem gesamten Pflegeteam der Station A3 unter Leitung von Janet Miguel (Pflegeexpertin für Geriatrie und Palliativpflege) für die insgesamt qualitativ sehr hochwertige und vor allem sehr einfühlsame und menschliche Arbeit.

Wie gut, dass es diese akutgeriatrische Abteilung in der GRN-Klinik Schwetzingen gibt. Hoffentlich werden diese Aspekte bei der geplanten Krankenhausreform des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach berücksichtigt.

In dieser kleinen, wohnortnahen Klinik stehen das Wohl und die Lebensplanung älterer Menschen im Vordergrund und ihnen wird ein würdevoller Abschied am Lebensende zuteil, ganz wie es ihren Wünschen und Vorstellungen entspricht.

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Von
LB Familie Dr. Hans-Joachim Löffler
Ort
Hockenheim
Datum