Nach mutmaßlichen Attentat in Mannheim: Fasnachtsumzug in Schwetzingen abgesagt

Schwetzingen. Die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs waren gerade dabei, die Ehrentribüne am Schlossplatz aufzubauen, als die ersten Meldungen von der Amokfahrt auf den Planken in Mannheim Schwetzingen erreichten. Ein Auto war in eine Menschenmenge gefahren – dort, wo der traditionelle Fasnachtsmarkt aufgebaut, aber zu dieser Zeit noch kaum besucht ist.

Der Schwetzinger Oberbürgermeister Matthias Steffan lud eine Stunde zur Krisensitzung ins Rathaus ein. Er hatte sich mit dem Brühler Kollegen Ralf Göck und mit der Heidelberger Stadtspitze abgestimmt. Der Kurpfälzer Fasnachtszug wird wie die anderen für Dienstag geplanten Umzüge abgesagt. Um 16 Uhr ist klar: Alle drei Großveranstaltungen werden gecancelt.

„Schweren Herzens haben die Stadt Schwetzingen und die umliegenden Städte und Gemeinden gemeinsam entschieden, die geplanten Umzüge abzusagen“, gibt Oberbürgermeister Matthias Steffan am Nachmittag bekannt. Weiter heißt es in der Pressemitteilung: „Die tragischen Ereignisse in Mannheim haben uns alle tief erschüttert, und in dieser Situation halten wir es für die einzig richtige Entscheidung.“

Fasnachtsumzug aus Respekt vor Opfern abgesagt

Das Mitgefühl der Verantwortlichen der Stadt Schwetzingen gelte den Opfern, so der Oberbürgermeister, der abschließt: „Wir danken allen für ihr Verständnis und ihre Unterstützung.“

Der Fasnachtsumzug in Schwetzingen, der traditionell am Fasnachtsdienstag stattfindet, wäre über die Kronen-, Hebel-, Schlossstraße, den Schlossplatz und die Carl-Theodor-Straße gelaufen. Gleich nach der Sitzung informierte Zugmarschallin Sibylle Karle alle teilnehmenden Gruppen und Musikkapellen.

„Aus Pietät mit den Opfern in Mannheim, ist keine andere Entscheidung möglich gewesen. Wir mussten auch gemeinsam entscheiden, weil sonst tausende Zuschauer in die jeweils andere Stadt gefahren wären und das zu weiteren Sicherheitsproblemen geführt hätte“, sagt Thomas Kreichgauer, der Vorsitzende des Fasnachtszugkomitees auf Anfrage dieser Zeitung.