Mannheim. Mehr als ein Jahr nach dem Ausscheiden von Helen Arnold hat Südzucker eine neue Spitzenmanagerin gefunden. Theresa von Fugler (47) soll ab 1. Oktober in den Vorstand einziehen. Das gab der Mannheimer Zuckerhersteller am Donnerstag bekannt.
Von Fugler arbeitet derzeit in einer Führungsposition für den französischen Biopharma-Konzern Sanofi – am größten deutschen Standort Frankfurt. Die Managerin hat in Biochemie promoviert. Bei ihren bisherigen beruflichen Stationen finden sich bekannte Namen: unter anderem die beiden Konsumgüterkonzerne Henkel und L‘Oréal.
Theresa von Fugler wird Chief Commercial Officer
Man freue sich, eine erfahrene Managerin „mit einer beeindruckenden Karriere“ gewonnen zu haben, erklärt Stefan Streng, Aufsichtsratsvorsitzender von Südzucker, laut Mitteilung. „Mit ihrer Expertise für Verbrauchermärkte, aber auch mit ihrer Führungserfahrung wird sie das Unternehmen bereichern und weiter voranbringen.“
Von Fugler wird als Chief Commercial Officer (CCO) unter anderem für Nachhaltigkeit, Umwelt – und Commercial Excellence verantwortlich sein. Bedeutet: Die neue Managerin soll Verkauf und Vermarktung von Südzucker noch effizienter machen. Zunächst ist sie für drei Jahre bestellt.
Die „WirtschaftsWoche“ hatte von Fugler 2014 unter der Rubrik „Die Chefinnen der Zukunft“ vorgestellt. Auf Linkedin beschreibt sie sich wie folgt: „Ich liebe es, mit Menschen zu arbeiten. Zu verstehen, was sie motiviert, sowohl auf individueller Basis als auch wie sie ein Team bereichern können, war bisher der Schlüssel zu meinem Erfolg. (…) Ich bin zielstrebig, motiviert durch Herausforderungen und liebe erfolgreiche Teams!“
Bei Sanofi setzt sich die 47-Jährige für Diversität am Arbeitsplatz ein, trat zuletzt als Sponsorin des internen LGBT*IQ-Netzwerks in Deutschland auf. Privat treibt von Fugler gerne Sport und findet Abwechslung beim Imkern.
Wenn die neue Spitzenmanagerin ab Oktober am Start ist, sollen die Vorstandsressorts neu geordnet werden. Nähere Angaben macht Südzucker dazu nicht.
Von Fugler kommt jedenfalls in einer spannenden Zeit: Das Kerngeschäft mit Zucker hatte im vergangenen Geschäftsjahr 2024/2025 ein Minus eingefahren.
Südzucker hat sich einen Sparkurs verordnet
Um den steigenden Kosten etwa für Energie entgegenzutreten, hat sich Südzucker für die nächsten Jahre ein Einsparpotenzial von rund 200 Millionen Euro für die Gruppe vorgenommen. Helfen soll dabei eine effizientere Produktion. Auch Arbeitsplätze, vor allem in der Verwaltung, könnten wegfallen.
Gleichzeitig hatte Vorstandsvorsitzender Niels Pörksen auf der Jahrespressekonferenz im Mai hervorgehoben, dass in die Zukunft investiert werde. Als Beispiele nannte er den Bau der Anlage für nachhaltiges Ethylacetat in Zeitz (Sachsen-Anhalt) – und die Anlage zur Verarbeitung proteinhaltiger Hülsenfrüchte am Standort Offstein.
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