Heidelberg. Der Heidelberger Caterer Ehrenfried, der viele Schulen und Kitas beliefert, hat Insolvenz angemeldet. Betroffen sind 92 Mitarbeitende. Das teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Oliver Willmann von der Kanzlei Schiebe und Collegen mit. Ehrenfried arbeite ohne Einschränkungen weiter. An Kitas und Schulen im Rhein-Neckar-Kreis und Rhein-Pfalz-Kreis werde das bio-zertifizierte Unternehmen weiterhin jeden Tag rund 5000 Mahlzeiten ausliefern.
Die Einnahmen seien während der Coronakrise und zuletzt nach erheblichen Kostensteigerungen für Energie und Nahrungsmittel weggebrochen, heißt es in der Mitteilung. „Der Wegfall von rund 1500 Essen täglich während der Coronakrise konnte bis heute nicht aufgefangen werden.“ Und Ralf Friedel, Geschäftsführer der Ehrenfried Betriebe GmbH erklärte: „Diese Kostensteigerungen für ein qualitativ hochwertiges Angebot in Mensen und Kantinen konnten wir nicht mehr angemessen an unsere Kunden weitergeben.“ Die Krise habe sich im Sommer verschärft, weil Ehrenfried die Ausfälle während der Ferienzeit nicht durch Veranstaltungen habe ausgleichen können.
Ehrenfried wurde 1963 in Heidelberg gegründet und ist auch Caterer für Großveranstaltungen wie beim Maimarkt-Reitturnier in Mannheim. Bis Ende November werden die Gehälter der Beschäftigten von der Agentur für Arbeit übernommen. Willmann erklärte, er habe bereits erste, ermutigende Gespräche mit Interessenten geführt. Der Rechtsanwalt zeigte sich zuversichtlich ,,dass das Unternehmen im Rahmen einer übertragenden Sanierung langfristig fortgeführt wird“.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/wirtschaft_artikel,-regionale-wirtschaft-heidelberger-caterer-ehrenfried-ist-insolvent-_arid,2247662.html