Bensheim. Als Stadt der Schulen hat Bensheim ohnehin schon eine große Zahl an Bildungseinrichtungen – von der Grundschule bis zur Berufsschule – vorzuweisen. In diesem Jahr ist eine neue Grundschule hinzugekommen. Sie wurde nach den Sommerferien eröffnet und trägt den Namen Löwenherzschule.
Unter dem Dach des grundsanierten Schulgebäudes an der Darmstädter Straße, Ecke Kirchbergstraße, in dem bis Februar dieses Jahres noch der Eigenbetrieb Kinderbetreuung der Stadt Bensheim untergebracht war, ist ein heller, freundlicher Ort entstanden, an dem die Kinder „löwenstark“ und selbstsicher werden können. Schulleiterin ist Christine Sener.
Besonders für den Standort ist, dass das Gebäude nicht in öffentlicher, sondern privater Hand liegt. Der Bensheimer Eigentümer hatte in die Sanierung investiert, der Kreis mietet das Gebäude für mindestens 20 Jahre. Die Löwenherzschule wurde praktisch aus der gegenüberliegenden Kirchbergschule, die fortan eine reine Förderschule ist, „ausgegliedert“. Der Grundschulzweig ist zwar nun auf die gegenüberliegende Straßenseite gezogen, der Kontakt zwischen den beiden Schulen soll aber weiter bestehen bleiben.
Die einzügige Grundschule ist mit insgesamt vier Klassen in das sanierte Gebäude eingezogen. Die Räume sind multifunktional ausgestattet. An jedes der vier Klassenzimmer ist ein Differenzierungsraum – eine Forscher- und Mathe-Werkstatt, ein Kreativraum, eine Bibliothek und ein Musikraum – angeschlossen. Dort können die Kinder etwa am Nachmittag ihren Interessen nachgehen.
Private Senfkornschule erhält staatliche Anerkennung
Veränderungen gab es auch bei der Senfkornschule – die kleine Schule in der Lilienthalstraße wurde vor zehn Jahren in freier Trägerschaft gegründet. Die Privatschule lebt ihren pädagogischen Auftrag einer christlichen Wertevermittlung, der Unterricht findet jahrgangsübergreifend in kleinen Klassen mit acht bis zehn Kindern statt. Es werden rund 80 Kinder von der ersten bis zur zehnten Klasse unterrichtet.
Seit September ist die Schule nun auch in ihrem weiterführenden Bereich eine staatlich anerkannte Privatschule. In den Augen von Schulleiterin Barbara Müller ist das eine Anerkennung der hochwertigen Arbeit, die die Bildungseinrichtung leistet.
Mit dem grünen Licht aus Wiesbaden wird die Senfkornschule nun als sogenannte „anerkannte Ersatzschule“ geführt. Diese privaten Schulen vermitteln ein ähnliches Wissen wie staatliche Schulen und benötigen eine Genehmigung, bevor sie durch das Land Hessen finanziell gefördert werden und von der Lernmittelfreiheit profitieren können. Die an einer staatlich anerkannten Privatschule erworbenen Abschlüsse sind gleichwertig mit den Abschlüssen öffentlicher Schulen. red
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