Bildungspartnerschaft

Berufsausbildung: Carl-Theodor-Schule Schwetzingen kooperiert mit Deutscher Bahn

Die Beruforientierung und -vorbereitung ist ein großes Thema an der Carl-Theodor-Schule in Schwetzingen. Mit der Deutschen Bahn hat die Schule nun einen kompeteten Partner gewonnen. Was die Bildungspartnerschaft bedeutet.

Von 
Rita Weis
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Rekruter der Deutschen Bahn in der Schule: Die Lehrerinnen Kathrin Hien und Christina van der Felsen (v.l.), Schulleiterin Heide-Rose Gönner und David Jäger und Laura Michaels von der Deutschen Bahn. © Rita Weis

Schwetzingen. Schule und dann? Die Jugendlichen auf ihrem Weg zum Abschluss ihrer Berufsausbildung oder zu einem höher qualifizierten Abschluss fachlich und pädagogisch kompetent zu begleiten, das hat sich die kaufmännisch berufliche Carl-Theodor-Schule in Schwetzingen auf die Fahne geschrieben. Vor etwa einem Jahr hat sich ein Lehrerteam gebildet, das sich mit der Entwicklung eines entsprechenden Portfolios befasst.

Von hoher Priorität ist für die Schule in diesem Zusammenhang der direkte Austausch mit Partnerunternehmen, die die Schülerinnen und Schüler informieren, anleiten und ihnen gegebenenfalls auch Praktikumsplätze anbieten können. Die Carl-Theodor-Schule freut sich, nun unter anderem die Deutsche Bahn (DB) an ihrer Seite zu haben. Eine entsprechende „Vereinbarung zur Bildungspartnerschaft zwischen der Deutschen Bahn und der Carl-Theodor-Schule in Zusammenarbeit mit der IHK“ unterschrieb Schulleiterin Heide-Rose Gönner am Montag während eines Besuchs von Laura Michaels und David Jäger, beides junge Rekrutierende der DB. Die gemeinsame Arbeit kann nun mit dem neuen Jahr beginnen.

Wie die Deutsche Bahn nach Schulabschluss Orientierung bietet

Berufsorientierung, Berufe auch praxisnah kennenlernen, Bewerbungen schreiben, Vorstellungsgespräche führen, aber auch soziale Kompetenzen erlernen, Selbstreflexion und vieles mehr stehen im Fokus der schulischen Begleitung zum Einstieg ins Berufsleben. „Es ist nicht ganz einfach, ein passendes Konzept zu entwickeln und durchzuführen“, sagt Lehrerin Christina von der Felsen, Mitglied des Entwicklungsteams „Berufliche Orientierung“, denn die Carl-Theodor-Schule hat mehrere Sparten unter einem Dach. Entsprechend bleiben die Schülerinnen und Schüler unterschiedlich lange an der Bildungseinrichtung. Das erfordere ein sehr differenziertes Portfolio, um allen gerecht zu werden.

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Das Entwicklungsteam besteht aus vier Mitgliedern, den Lehrkräften Christina von der Felsen, Abteilungsleiterin für den Bereich Berufsfachschule und Kolleg, sowie Kathrin Hien, Heike Zimmer und Andre Treiber. Es trifft sich einmal wöchentlich. Die umfassende Konzeption der Berufsorientierung, die übrigens vom Lehrerteam und Schülerinnen und Schülern gemeinsam erarbeitet wurde, befindet sich noch in der Entwicklung. Fest steht aber schon, dass es als Orientierungshilfe sowohl für die Lernenden als auch die Lehrenden dienen soll.

Carl-Theodor-Schule Schwetzingen und Deutsche Bahn: Aktivitäten übers Jahr

Die Klassen führen zweimal im Jahr Sozial- und Methodentage durch – und zwar am Anfang des Schuljahres und zu Beginn des zweiten Schulhalbjahres, das heißt Ende Januar. An diesen Tagen findet kein regulärer Unterricht statt. Stattdessen werden Methoden zum Lernen sowie Sozialkompetenzen geübt. Dem Sozial- und Methodentraining wird nun auch eine qualifizierte Berufsorientierung hinzugefügt.

Unabhängig davon werden Fertigkeiten, die für den Beruf nützlich sein werden, im regulären Unterricht erprobt. Zum Beispiel formulieren die Schülerinnen und Schüler Bewerbungsschreiben im Deutschunterricht und formatieren sie dann im Informatikunterricht mithilfe von Textverarbeitung. Tabellenkalkulation und Präsentationen mittels Office-Programmen gehören ebenso zu den Basics am Computer.

Je nach Schulart können die Jugendlichen Erfahrungen sammeln in sogenannten Übungsfirmen – dies ist je nach Ausbildungsgang fest in den Stundenplänen verankert. Ebenfalls einen praxisnahen Einblick ins Berufsleben erhalten die Schüler während diverser Praktika in regionalen Betrieben. Dazu gehört erst mal die Erfahrung, einen passenden Praktikumsplatz zu finden. Dann sollte man wissen, wann und wie man sich bewirbt. Und schließlich muss man sich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten und dann in der Lage sein, dies zu führen. Ein wertvoller Bestandteil der Berufsvorbereitung durch die Schule, denn damit können die jungen Menschen ihre allerersten praktischen Erfahrungen mit dem Berufsleben sammeln.

Neben dem Unterricht in Klassenzimmern und den Praktika sind im Laufe des Schuljahres Besuche von Job-Messen vorgesehen. Die Carl-Theodor-Schule selbst organisiert eine hausinterne Messe zusammen mit Ausbildungsbetrieben in der Region. Diese findet meistens im Februar statt.

Hilfe bei Bewerbungen: Schüler von Carl-Theodor-Schule bekommen Unterstützung

Laura Michaels, die Rekruterin der Deutschen Bahn, fasste die Unterstützung für die Schule kurz zusammen, wobei diese individuell gestaltet wird: Natürlich wird zuerst das Unternehmen vorgestellt. Zu den praktischen Tipps, die danach folgen, geht es um Bewerbungen. Die herkömmliche Mappe mit Anschreiben, Lebenslauf und Bild ist mehr oder weniger „out“; viele Betriebe bevorzugen digitale Bewerbungen. Je nach Unternehmen sind auch kreative Bewerbungen wie selbst erstellte Videos gerne gesehen. Selbst hierzu gibt es Tipps von den erfahrenen Rekrutern, die junge Leute für ihr Unternehmen suchen.

Vorstellungsgespräche müssen geübt werden. So gestaltet man Bewerbungssituationen, die den Schülern helfen sollen, sich in Vorstellungsgesprächen angemessen zu präsentieren. „Warum interessiere ich mich ausgerechnet für diesen Betrieb?“, das ist eine zentrale Frage bei Vorstellungsgesprächen. Welche weiteren Aufgaben und Übungen im Detail gemacht werden, wird vom Berufsorientierungsteam der Schule ausgearbeitet. Jetzt schon steht fest, dass der Start der Zusammenarbeit mit der DB Ende Januar sein wird.

Carl-Theodor-Schule Schwetzingen vereint mehrere Sparten unter einem Dach

Mehrere Schularten sind in der Carl-Theodor-Schule zusammengefasst. Schülerinnen und Schüler am sechsjährigen Wirtschaftsgymnasium können nach der zehnten Klasse den mittleren Bildungsabschluss und nach drei weiteren Jahren in unserer Oberstufe die Allgemeine Hochschulreife erwerben, wobei Volks- und Betriebswirtschaftslehre ein Profilfach ist. Abitur kann man auch am dreijährigen Wirtschaftsgymnasium machen. Das Abi, das man in der Carl-Theodor-Schule abschließt, erlaubt ein Studium in sämtlichen möglichen Fächern.

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Ein weiteres Schulangebot hier ist das kaufmännische Berufskolleg, das man nach der Mittleren Reife besuchen kann. Es ist eine Alternative zum Gymnasium. Hier wird unterschieden zwischen dem einjährigen Berufskolleg I, das die Chancen auf eine Ausbildung in kaufmännischen Berufen verbessert, und dem darauf aufbauenden, ebenfalls einjährigen Berufskolleg II, das für ein Studium an einer Fachhochschule qualifiziert. In beiden Fällen lernen die Jugendlichen betriebliche Prozesse in einer Übungsfirma kennen.

Schließlich gibt es noch die kaufmännische Berufsschule für eine duale Ausbildung an zwei Lernorten – der Berufsschule und dem Ausbildungsbetrieb. Wer noch nie etwas mit Wirtschaft zu tun hatte, kann die Berufsfachschule Wirtschaft besuchen und dort Grundkenntnisse in Volks- und Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen und Datenverarbeitung erwerben und auch da eine Übungsfirma besuchen.

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