Der Ketscher Mittelfeldspieler Leonce Eklou ist in Lomé (Togo) geboren, seit 2010 in Deutschland und schnürt seit Ende 2015 seine Kickstiefel für die Spvgg 06 Ketsch. Außerhalb des Spielfeldes ist der 30-Jährige ein eher zurückhaltender Mensch. Auch auf dem Platz ist er kein Lautsprecher. Aber im Zweikampf kann er auch ein unangenehmer Gegenspieler sein. Er gehört zu den schnellsten Akteuren der Liga und ist auch technisch bewandert. Mit dem Versorgungsingenieur aus Mannheim haben wir darüber gesprochen, wie er sich in Ketsch fühlt und welche Ambitionen seine Mannschaft hat.
Was gefällt Ihnen am Verein und wie schätzen Sie die Arbeit von Trainer Marco Rocca ein, der nun seit einem Jahr das Sagen hat?
Leonce Eklou: Der Verein ist für mich wie eine zweite Familie. Ich habe mich in Ketsch seit dem ersten Tag sehr wohlgefühlt, wurde von allen Vereinsmitgliedern sehr gut aufgenommen. Das versuche ich immer zurückzugeben, wenn ich auf dem Platz stehe. Marco ist ein leidenschaftlicher Trainer, der den Fußball einfach liebt. Er kam nach Ketsch mit neuen Ideen, viel Enthusiasmus und Disziplin. In der ersten Saison mussten wir Spieler ihn kennenlernen, wie er trainieren und spielen will. Marcos Spielsysteme sind sehr offensiv geprägt, wir üben konstantes Pressing aus, zwingen die Gegner dazu Fehler zu machen und schalten dann schnell um. Es macht Spaß bei Marco und seinem ganzen Trainerteam mitmachen zu dürfen, weil wir immer am Limit sind.
Könnten Sie sich vorstellen auch in einer höheren Klasse zu spielen?
Eklou: Wenn Ketsch irgendwann mal aufsteigt, warum nicht – und wenn es mein Körper noch erlaubt. Vor vier Jahren hatte ich einen Mittelfußbruch erlitten und musste operiert werden. Alles ist gut gelaufen. Aber ich habe dann zu früh mit dem Training begonnen. Die ganzen Nachwirkungen muss ich leider jetzt mitschleppen. Ich spiele zurzeit nur mit Schmerzen und kann auch aus Angst nicht 100 Prozent sprinten. Ich fühle mich aber jede Woche besser und habe immer noch die Hoffnung, in naher Zukunft wieder schmerzfrei laufen zu können.
Glauben Sie, dass die neue Mannschaft stärker ist als zuvor?
Eklou: Stärker weiß ich nicht. Vielleicht stabiler, weil wir uns noch in einem Lernprozess befinden. Mit einigen wichtigen Spielern konnte der Verein leider nicht verlängern. Dafür sind aber neue Spieler gekommen, die auch andere Qualitäten mitbringen. Der Kern der Mannschaft ist geblieben und der Prozess wird sich fortsetzen. Deswegen bin ich überzeugt, dass wir diese Saison stabiler und konstanter auftreten werden.
Was für eine Platzierung springt am Ende für Ketsch heraus und welche Mannschaft schätzen Sie als stärksten Widersacher ein?
Eklou: FC Türkspor Mannheim, FV Brühl und FT Kirchheim zählen für mich zu den stärksten Konkurrenten im Kampf um den Titel. Es wird aber, wie jedes Jahr in der Landesliga, einige Überraschungen geben. Ein einstelliger Platz wäre für uns nicht schlecht. Wir sollten vernünftig bleiben, aber stets ambitioniert.
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