Schwetzinger Festspiele

Johannes Brahms' Streichsextette mit warmem Klang bei Festival

Das Belcea Streichquartett hat vor zwei Jahren hat eine CD mit den zwei Brahms-Sextetten auf den Markt gebracht, nun gab es bei den Schwetzinger SWR-Festspielen eine prominente Live-Präsentation...

Von 
Hgf
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Der deutsche Komponist Johannes Brahms auf einem Foto um 1889. © dpa

Schwetzingen. Bratscherin Tabea Zimmermann obliegt es, in das „Liebes-Thema“ einzuführen: am Beginn des zweiten Satzes von Brahms‘ erstem Streichsextett. Zumindest könnte man die sehnende, begehrende, sich fast verzehrende Musik seit 1958 so bezeichnen – als sie Louis Malle in „Les amants“ (mit Jeanne Moreau) als cineastischen Gefühlsverstärker einsetzte und für ein Kino-Melodram benutzte. Doch die Tonkonserven, die dem Regisseur damals erhältlich waren, konnten nicht im Mindesten den Ansprüchen genügen, die das um Tabea Zimmermann und den Cellisten Jean-Guihen Queyras höchst prominent ergänzte Belcea Streichquartett erfüllt. Man darf von einer Traumbesetzung sprechen.

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Vor zwei Jahren hat die Star-Vereinigung bereits eine CD mit den zwei Brahms-Sextetten auf den Markt gebracht, nun gibt es bei den SWR-Festspielen eine Live-Präsentation. Der Sound in Schwetzingen fällt dabei eher noch ein bisschen üppiger und wärmer aus, die Tempi sind gefühlt (und handgestoppt) ein wenig breiter.

Schwelgerischer Streicherklang im Schwetzinger Schloss

Manchmal tut sich ein gewaltiges Dynamikspektrum auf. Der einst von Brahms als erstem Komponisten wirklich ausgereizte Streichsextett-Klang mit zwei Bratschen und zwei Celli neben den zwei Violinen lässt sich schwerlich dunkler, reicher, schwelgerischer in den Mozartsaal des Schlosses stellen, als es hier geschieht. Doch dieser Klang neigt trotzdem nicht zum Klumpen, Triefen oder Übersteuern.

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Vielmehr werden auch, bei aller innigen Verwandtschaft zwischen den zwei Werken, deren feine Unterschiede vorbildlich herausgestellt – etwa der stärker kontrapunktische Charakter des G-Dur-Sextetts. Selbst ein paar kleine Störgeräusche, die im Saal entstehen, mindern das Vergnügen letztlich wenig.

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