Mannheim. Heimlich, still und leise hat das Malzwerk im Platzhaus in Mannheim eröffnet. Nach mehrfacher Verzögerung empfängt das Brauhaus bereits seit vergangenem Freitag seine Gäste auf dem Alten Meßplatz. „Ich freue mich, dass es endlich losgeht“, sagt Inhaber Florian Eberherr im Gespräch mit dieser Redaktion in seinem Lokal. Verständlich, denn aufgrund von Problemen bei den Sanierungsarbeiten hat es mit der Eröffnung knapp ein Jahr länger gedauert als geplant.
Malzwerk in Mannheim hat geöffnet: „Mindestens genau so aufgeregt wie die Gäste“
Eigentlich sollte das Gasthaus bereits im Mai des vergangenen Jahres öffnen. Weil das wegen der aufgetretenen Schwierigkeiten nicht einzuhalten war, wurde der Termin auf Herbst 2023 geschoben. Ein Wasserschaden, so Eberherr, hatte die Eröffnung ausgebremst und die Verantwortlichen somit aus dem Zeitplan geworfen. „Alles musste komplett raus“, gibt der 30 Jahre alte Gastronom einen Einblick in die damalige Situation. „Wir haben somit nicht bei null angefangen, sondern bei minus eins.“
Die Freude, endlich Gäste empfangen zu dürfen, ist bei Eberherr nun umso größer. „Ich bin mindestens genau so aufgeregt wie die Gäste“, betont er. Mit dem modernen Brauhaus werde „der Alte Meßplatz wieder mit Gastronomie belebt“. Lange stand das Platzhaus leer. Die letzte Betreiberin hatte wegen Folgen der Corona-Pandemie im September 2021 aufgegeben. Zum Stadtjubiläum 2007 war das Platzhaus gebaut worden - damit wurde einem Wunsch vieler Neckarstädter nach einem Gastronomie-Angebot auf dem Alten Meßplatz entsprochen.
Malzwerk am Alten Meßplatz will klassische deutsche Speisen neu interpretieren
Nun versucht sich also Eberherr an dem Objekt. Die Gäste dürften sich besonders auf das Essen und das Ambiente freuen, sagt er. Ein „modernes Wirtshaus“ sei das Malzwerk, das „klassische deutsche Speisen neu interpretiert.“ Auf der Karte stehen unter anderem Gerichte wie Bier-Bratwurst, Rinderroulade „Hausfrauen Art“ sowie verschiedene Burger und Flammkuchen. Auch werden Salate und Desserts serviert. Vegetarier und Veganer werden ebenso bei den deftigeren Angeboten fündig. Zum Beispiel mit der Plant Based Bratwurst, dem Knödeltrio oder dem Veggie Hendlburger. „Auf unserer Karte sollte jeder etwas finden“, ist sich Eberherr sicher.
Preislich dürfte das Restaurant eher im gehobenen Segment angesiedelt sein. Die Bier-Bratwurst mit Kartoffelsalat kostet beispielsweise 15,90 Euro, große Salate beziehungsweise Bowls schlagen mit 15,90 bis 22,90 Euro zu Buche. Doch es gibt auch günstigere Alternativen, etwa die Flammkuchen, die zwischen 11,90 und 13,90 Euro liegen.
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Eberherr ist sich der Preisgestaltung bewusst. Doch möchte er nicht nur seinen Gästen ein vernünftiges gastronomisches Angebot bieten. Es geht ihm auch um seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren Arbeitsbedingungen. „Wir wollen unser Personal ordentlich bezahlen“, macht er deutlich. Zur Wahrheit gehöre auch, dass die Preissteigerungen in der Vergangenheit und die wieder eingeführte Mehrwertsteuer von 19 Prozent in der Gastronomie nicht vor dem Malzwerk halt gemacht haben.
Eberherr ist dennoch zuversichtlich, dass es mit seinem Angebot im Platzhaus funktionieren kann. „In den letzten Tagen hat sich gezeigt, dass es geht“, sagt er. Ohne Werbung gemacht zu haben, sei er mit dem Gästeaufkommen zufrieden. Bewusst habe er sich dafür entschieden, keine große Vorankündigung zu machen. „Es ist ein neues Team, neue Geräte. Es muss sich alles finden und einspielen.“
An diesem Mittag ist nicht viel los, was auch an der Uhrzeit liegen dürfte. Ein Tisch ist mit vier Gästen besetzt. Alle nicken und sagen entschieden „Ja“, als wir fragen, ob es ihnen schmeckt. Die Gesichter sehen zufrieden aus. Einem Mann haben es besonders die Rosmarinkartoffeln angetan. „Die sind sehr gut“, sagt er. „Und mir gefällt das Ambiente“, schiebt er hinterher. Am Nachmittag übrigens, als wir noch mal einen Blick reinwerfen, ist das Lokal deutlich voller.
Reduzierte architektonische Details und Materialien im Malzwerk
Als Industrial Style hatte die Brauerei Eichbaum, Verpächter des Gebäudes, den Einrichtungsstil im Februar auf Anfrage beschrieben. „Typisch für diesen Stil sind reduzierte architektonische Details und Materialien wie Metall und Holz, was einen besonderen, ursprünglichen und ein bisschen rauen Charme erzeugt“, so die Brauerei. Das scheint beim Anblick des Restaurants, das im Innenraum rund 80 Sitzplätze bietet, gelungen, liegt aber natürlich im Auge des Betrachters. Ab nächster Woche soll noch ein Außenbereich eingerichtet werden. Dieser soll insgesamt etwa 250 Plätze haben, hatte die Eichbaum-Brauerei dazu gesagt.
Rund 30 weitere Plätze sollen im Bar-Bereich, dem kleineren Teil des Platzhauses, folgen. Hier wird wegen der Folgen des Wasserschadens weiterhin saniert. Wann die Bar öffnet, ist laut Eberherr noch unklar. Auch wenn räumlich getrennt, sollen Restaurant und Bar künftig als Einheit fungieren.
Feierlich und offiziell eröffnet wird das Malzwerk übrigens am Dienstag, 23. April. Allerdings nur für geladene Gäste. „Alle anderen dürfen aber gerne jetzt schon vorbeischauen“, sagt Eberherr.
Speisekarte, Reservierungen, Infos: malzwerk-mannheim.de
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