Glosse "Übrigens" Wie in Mannheim eine verlorene Handtasche gefunden wurde

Nach dem Schreck folgt große Erleichterung: Die Geschichte einer 91-Jährigen Leserin, die ihre Tasche in der Linie 5 verlor und Hilfe von zwei Engeln in Dienstuniform aus dem Personennahverkehr bekam, um sie wiederzubekommen

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Christine Maisch-Bischof
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Mannheim. Übrigens kommen rettende Engel manchmal sogar im öffentlichen Personennahverkehr angefahren. Diese Erfahrung durfte jetzt zumindest eine „Mannheimer Morgen“-Leserin machen, die in diesen Tagen beim Shoppingbummel in der Innenstadt unterwegs war. Es galt einige Besorgungen zu erledigen, unter anderem gönnte sich die 91-Jährige ein schickes neues Paar Jeans. Die erstandenen Schnäppchen hatte die rüstige alte Dame wie immer in einem Beutel mit langen Henkeln verstaut und zusammen mit ihrer Handtasche über die Schulter gestreift. Mit der Linie 5 fuhr sie vom Paradeplatz bis zum Hauptbahnhof.

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Die Handtasche ist der 91-Jährigen vom Arm gerutscht

Doch kaum war sie ausgestiegen, da merkte sie, dass die Handtasche weg war: „Die muss mir beim Aufstehen von meinem Sitzplatz vom Arm gerutscht sein. Ich wollte sofort zurück, Aber da fuhr die Bahn gerade vor meiner Nase ab. Was für ein Schreck! All die Bankkarten, Ausweise und Papiere.“ Verzweifelt bat die Rheinauerin den Fahrer einer anderen Linie um Hilfe. Der nahm blitzschnell per Handy Kontakt zu seinem Kollegen auf. Und tatsächlich, das gute Stück war bereits in seiner Bahn gefunden worden. „Stellen Sie sich vor, der war so freundlich, bei der Haltestelle Kunsthalle auf uns zu warten, bis mich der erste Schaffner zu ihm gefahren hatte.“ Überglücklich nahm die Seniorin die Tasche an sich: „Alles war noch drin und sämtliche Fahrgäste haben sich für mich mitgefreut.“

Zwei helfende Engel in Dienstuniform

Nun hofft der ÖPNV-Fan, der seit über 60 Jahren den „MM“ abonniert hat, dass seine zwei Engel in Dienstuniform sowie „all die aufmerksamen Menschen, die mitgeholfen haben“, diese Zeilen lesen: „Und ich ihnen nochmals von ganzem Herzen danken kann.“ Denn, da ist sich die Mannheimerin ganz sicher: In dieser Zeit der vielen schlimmen Nachrichten, „tut es so wohl, auch mal was Positives zu hören“.

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