Hockenheim. Liebe Fraktionsvorsitzende, es war nicht böse gemeint, die Reihe der Sommerthemen mit der härtesten Nuss zu eröffnen, die die Hockenheimer Kommunalpolitik mutmaßlich in dieser Sitzungsperiode zu bieten hat – sieht man mal ab vom Neubau der Theodor-Heuss-Realschule, bei der sich alle einig sind, dass die Investitionssumme derart hoch ist, dass ohne ein Finanzwunder eine Umsetzung in den kommenden fünf Jahren illusorisch ist.
Andererseits wird es aber immer dringlicher, eine Kehrtwende zu schaffen, weil der Fehlbetrag aus dem Aquadrombetrieb den Stadtwerken zunehmend die Luft abschnürt, wie zuletzt beim Jahresabschluss 2022 im Gemeinderat deutlich wurde. Da half auch der höchste Gewinn aus der Versorgungssparte seit zwölf Jahren nichts, dass ein Defizit von fast einer halben Millionen Euro unterm Strich stand.
Dass eine ähnlich elegante Lösung gefunden wird wie bei der Obdachlosenunterkunft, deren Zustand im Hofweg jahrelang vielstimmig und ergebnislos beklagt worden war und aus der durch Kooperation mit dem DRK ein Vorzeigeprojekt geworden ist, kann man getrost abhaken. Hier ist der Gemeinderat gefordert zu sagen, wo es langgehen soll – so schnell wie möglich. Denn dass es nicht so weitergehen kann, sagen alle Fraktionen seit Jahren , jetzt ist die Sitzungsperiode, in der die Lösung folgen muss.
Hier halten sich die Fraktionen noch sehr bedeckt, sprechen von möglicher Verkleinerung oder städtischer Beteiligung am Fehlbetrag. Eine Patentlösung ohne rote Zahlen gibt es nicht, das zeigt auch der Blick auf benachbarte Bäder (Bademaxx Speyer: knapp zwei Millionen Euro). In einem sind sich immerhin alle einig: Schließen will das Aquadrom niemand.
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Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Aquadrom als härteste Prüfung für Hockenheim
Die Hockenheimer Kommunalpolitik steht vor der Herausforderung, das finanzielle Defizit des Aquadroms zu bewältigen, das trotz hoher Gewinne in anderen Bereichen die Stadtwerke belastet. Matthias Mühleisen sieht das Aquadrom als härteste Prüfung.