Kommentar Auf Kontext achten: Weg der evangelischen Kirche in Schwetzingen

Die großen Kirchen verlieren Mitglieder, da sie sich an die Zeit anpassen und liberaler werden, was einige konservative Gläubige abschrecken könnte. Freie evangelische Kirchen gewinnen hingegen Zulauf, da sie moderne Veranstaltungen anbieten und Verbindlichkeit nicht als Zwang empfunden wird. Marco Montalbano findet den Weg der evangelischen Gemeinde gut.  

Veröffentlicht
Kommentar von
Marco Montalbano
Lesedauer

Die großen Kirchen verlieren immer mehr Mitglieder. Doch warum? Ist der Glaube an einer höhere Macht etwa nicht mehr zeitgemäß? Oder ist es doch das Format? Immer liberaler zeigt sich vor allem die evangelische Kirche. Klimaschutz sei auch Bewahrung der Schöpfung. Und Wokeness Pflicht.

So mancher Konservative mag sich angesichts dieser Entwicklung verwundert die Augen reiben. Aber was für die einen ein No-Go ist, ist für andere eben ein logischer Schritt als Anpassung an die Zeit und gelebte Vielfalt. Ob man damit kann oder nicht, das muss jeder für sich entscheiden.

Evangelische Stadtkirche

„Wird bei allen gut ankommen“: Neue Licht- und Tonanlage für Schwetzinger Stadtkirche

Veröffentlicht
Von
Marco Montalbano
Mehr erfahren

Der Zulauf, den besonders freie evangelische Kirchen verzeichnen, zeigt, dass die Menschen immer noch auf der Suche sind. Aber Verpflichtung, die als Zwang empfunden wird, wird abgelehnt. Dass dies ein weit verbreiteter Trend ist, wird deutlich, wenn man Menschen, die in Vereinen aktiv sind, auf das Thema „Verbindlichkeitsvermeidung“ anspricht. Wichtig wäre es, in der Kirche stets auf den Kontext zu achten.

Poplieder in der Kirche? Klar, aber bitte mit Tiefgang und Bezug zu kirchlichen Themen. Und Gospelgottesdienste? Warum nicht? Man kommt in Freude zusammen. Es sollte auch weiterhin bitte beides geben: Moderne Veranstaltungen wie diese am Mittwoch in der Stadtkirche oder solche, bei denen die Geistlichen als Jedi-Ritter verkleidet über die Sternen-Saga sprechen (wir berichteten), und genauso traditionelle Gottesdienste.

Und Wein? Na, der gehört schon immer als „Blut Gottes“ ins Gotteshaus, auch wenn es heute durchaus Traubensaft oder eben ein Weißwein sein darf. Prost!

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.