Bobics Dilemma

Jürgen Berger zur Situation bei Hertha BSC Berlin

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Jürgen Berger
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Fredi Bobic kann Hertha-Trainer Pal Dardai in seinen Interviews noch so sehr den Rücken stärken, glaubhaft ist das nicht. Wenn ein Bundesliga-Verein seit 2019 von seinem ambitionierten Investor 375 Millionen Euro als Finanzspritze bekommt, um zum „Big City Club“ zu werden, dann sind fünf Niederlagen in sieben Spielen eine unakzeptable Ausbeute.

Dass Bobic vor diesem Hintergrund natürlich nach einem Plan B suchen muss, ist selbstverständlich. Da nun aber längst nicht nur Pay-TV-Experte Lothar Matthäus die Kontaktaufnahme mit Edin Terzic öffentlich ausposaunte, der Ex-BVB-Coach seinen Posten als Technischer Direktor in Dortmund jedoch offensichtlich nicht gegen den unsicheren Job in der Hauptstadt tauschen möchte, steckt Herthas Sportvorstand in einem Dilemma.

Bobic muss mehr als Durchhaltefloskeln liefern und im Hintergrund taktisch mit Fingerspitzengefühl agieren. Es geht beim Hertha-Theater schließlich auch um seine eigene Machtposition. Schließlich wusste er wie alle Berliner Verantwortlichen ganz genau, was für ein Trainer-Typ Dardai ist.

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Die Dauer-Unruhe bei der Hertha erschwert zudem seinen angestoßenen Umstrukturierungsprozess auf allen Club-Ebenen, was ein konsequentes Handeln in dieser Krisensituation unabdingbar macht.

Weitere Turbulenzen im Unruhe-Club sind also vorprogrammiert – und Dardais Abschied nur eine Frage der Zeit.

Redaktion Sportredakteur