Da stimmt doch was nicht . . .

Andreas Lin wird Teilzeitschwabe fürs Lottospielen

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Andreas Lin
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Ich war nicht dabei, als 1952 das Land Baden-Württemberg gegründet wurde. Aber aus Erzählungen und der Literatur weiß ich, dass der Zusammenschluss von Baden und Schwaben damals keine Begeisterung ausgelöst hat. Vielleicht vergleichbar damit, wenn man heute aus dem SV Waldhof und dem 1. FC Kaiserslautern einen Fusionsverein machen wollte.

Seit rund 70 Jahren fühlt sich vor allem Nordbaden irgendwie von Stuttgart gesteuert, benachteiligt, missachtet, geknechtet oder was auch immer. Nicht, dass ich was gegen Schwaben hätte, in der direkten Verwandtschaft gibt es Geburts- und langjährige Wohnorte wie Waiblingen, Eislingen, Bad Boll, Göppingen oder Geislingen. Aber diese Diskrepanz zwischen Nordbaden und Zentralschwaben zieht sich wie ein roter Faden durch die vergangenen Jahrzehnte des Südweststaates – der Begriff „Ländle“ unterstreicht die Schwabisierung. Von „The Länd“ will ich gar nicht reden.

Es mag ja nur ein Zufall sein und ich bin ganz weit weg von Verschwörungstheorien: Aber die neueste Sonderauslosung der „Silvestermillionen“ von Lotto BW lässt mich aufhorchen: Von 16 Hauptpreisen gingen genau wie viele nach Nordbaden? Raten Sie mal!

Zwei sind aus dem Enzkreis, das ist nur theoretisch nordbadisch, hart an der Grenze. Es fehlen: Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, Neckar-Odenwald-Kreis, Rhein-Neckar-Kreis – übrigens der bevölkerungsreichste in Baden-Württemberg. Nix, nada, niente. Komisch.

Nägschdes Mal kauf i die Zettele in Schduagert.

Redaktion Stv. Redaktionsleiter + Lokalsportchef Schwetzinger Zeitung