Es blitzt, donnert und regnet: Der Sommer 2021 ist ein Gewittersommer mit heftigen Regenfällen, die nun die Pegel am Rhein steigen lassen. In den Jahren zuvor prägte starke Trockenheit gepaart mit Hitzewellen die Sommer. Viele Menschen haben das Gefühl, die Folgen des Klimawandels zu spüren. Das Phänomen betrifft aber nicht irgendwelche Eisschollen, die weit entfernt den Eisbären unter den Füßen wegschmelzen oder brennende Wälder, die den Koalas die Füße verbrennen. Der Klimawandel ist bei uns angekommen. Wissenschaftler belegen beispielsweise, dass ohne den Klimawandel die seit Beginn der Wetteraufzeichnungen extremste Hitzewelle in Mitteleuropa vor zwei Jahren um 1,5 bis 3 Grad Celsius kühler gewesen wäre.
Während Wetterextreme in Häufigkeit und Intensität zunehmen, sorgen sich inzwischen auch die Versicherungsunternehmen weltweit um die Auswirkungen des Klimawandels auf das eigene Geschäftsmodell.
Derweil wird in Deutschland wieder diskutiert, ob Schüler überhaupt genug Expertenwissen haben, um für den Klimaschutz zu demonstrieren. Bereits formulierte Ziele werden aufgeweicht.
Doch sollten wir nicht nur darauf warten, was in Gesetzesform gegossen wird. Jeder Einzelne ist gefragt, sich einzubringen und seinen ökologischen Fußabdruck zu verringern. Das ist zwar oft unbequem, aber dringend erforderlich. Das Argument, dass jeder Einzelne ja kaum etwas verändern kann, darf da nicht gelten. Jeder Autofahrt, um beim Bäcker um die Ecke Brötchen zu holen, oder Kinder von der Schule abzuholen sollte hinterfragt werden. Und so gibt es viele Punkte, wie jeder im Alltag etwas für den Klimaschutz machen kann – die einzelne Autofahrt hilft natürlich nicht das Weltklima zu retten, aber: Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern – das sagt schon ein altes afrikanisches Sprichwort, das nach wie vor Gültigkeit hat.
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Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Kommentar Der Klimawandel ist bei uns angekommen