Kommentar Deutschland braucht den KI-Park dringend

Der Innovationspark Künstliche Intelligenz (IPAI) in Heilbronn soll Deutschland in die KI-Weltliga führen. Ein wichtiger Anfang, meint Alexander Jungert.

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Alexander Jungert
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Mannheim. Die Initiatoren des Innovationsparks Künstliche Intelligenz (IPAI) sparen nicht mit Superlativen. Baden-Württemberg will in die Weltliga der KI, Baden-Württemberg will ein weltweit bedeutender Ort auf der KI-Landkarte werden. Man mag die ambitionierten Pläne kühn finden, sie werden Milliarden Euro verschlingen. Aber sie sind ein wichtiger Anfang. Denn zur Wahrheit gehört: Künstliche Intelligenz wird die komplette Gesellschaft durchdringen, besonders die Wirtschaft. Unternehmen, die auf KI verzichten, werden nicht mehr wettbewerbsfähig sein.

Umso wichtiger ist es, dass sich Deutschland und Europa ihre eigenen, souveränen KI-Technologien basteln. Denn die Konkurrenz ist mächtig - und fragwürdig. Wollen wir eine totalitäre KI aus China? Wollen wir eine KI aus den USA, die keine Grenzen und erst recht so gut wie keinen Datenschutz kennt? Eben.

Technologie

Spatenstich für den IPAI in Heilbronn – Kanzler Merz: „Ganz neue Dimension“

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Alexander Jungert
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Deutschland ist stark in KI-Forschung – aber noch recht schwach, Geschäftsmodelle daraus zu entwickeln. Deshalb soll der IPAI Brückenbauer sein, das heißt: Die richtigen Menschen und die richtigen Ideen zusammenbringen. Alle müssen sich gegenseitig Einblicke in ihre Forschung gewähren. Ein Unternehmen muss Lösungen liefern, mit dem ein anderes Unternehmen weiterarbeitet. Ohne das wird es nicht gehen.

In Lichtspiele getauchte Gebäude mit imposanter Architektur allein reichen nicht

Die Dieter Schwarz Stiftung beweist Vertrauen in den Standort und verbreitet Aufbruchstimmung in einer Zeit, in der die heimische Wirtschaft eher für schlechte Nachrichten sorgt. Schon jetzt reißt das IPAI andere Unternehmen mit, sie planen neue Standorte in unmittelbarer Umgebung; schon jetzt bringen sich Firmen aus der Region wie SAP und Aleph Alpha ein. Dem Innovationspark wird also einiges zugetraut.

Selbst der Regierung scheint es mit ihrer KI-Agenda ernst zu sein. Gleich drei Kabinettsmitglieder sind zum Spatenstich aus Berlin ins beschauliche Heilbronn gereist: Kanzler Friedrich Merz, Forschungsministerin Dorothee Bär und Digitalminister Karsten Wildberger. Zudem ließ es sich der scheidende baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann nicht nehmen, auf der großen IPAI-Bühne zu stehen.

Dabei muss allen Beteiligten klar sein: In Lichtspiele getauchte Gebäude mit imposanter Architektur allein reichen nicht - was derzeit in Animationen zu sehen ist, muss künftig erst noch mit Leben gefüllt werden. Und durch Ergebnisse überzeugen.

Redaktion berichtet aus der regionalen Wirtschaft

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