Kommentar Heidelberg Materials sollte das Gesprächsangebot annehmen

End Cement unterbreitet Heidelberg Materials ein Gesprächsangebot – doch der Konzern lehnt kategorisch ab. Warum Rahel Adel findet, dass das ein Fehler ist.

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Rahel Adel
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„Keine Basis für einen konstruktiven Austausch“, sieht Heidelberg Materials in Bezug auf Gespräche mit End Cement. Doch der Konzern tut sich keinen Gefallen damit, komplett abzuwiegeln.

Die Gruppe, zu der unter anderem Fridays For Future und Architects For Future gehören, hat nach eigenen Angaben schon mehrere Gesprächsangebote gemacht. Der Konzern wehrt ab. Die Aktionen von End Cement seien „schlicht Straftatbestände“, so Heidelberg Materials in ihrem offenen Brief an End Cement.

Wichtig ist es in dieser aufgeheizten Stimmung, im Gespräch zu bleiben.

Das stimmt zwar – doch Protestformen wie Demonstrationen, die Blockade von Straßen und Zufahrtswegen und der Einsatz von Farbe haben eine lange Tradition. Für Aktivisten ist die Klimakrise so existenzbedrohend, dass sie sogar Gerichtsverfahren in Kauf nehmen, um Aufmerksamkeit auf die Themen zu lenken. Das mag man verurteilen, doch die dramatischen Folgen des Klimawandels sind eine unumstößliche Tatsache.

Wichtig ist es in dieser aufgeheizten Stimmung, im Gespräch zu bleiben. Dann kann der Konzern auch darlegen, was er für Projekte zur CO₂-Reduzierung schon umsetzt und wie er die Klimaneutralität konkret erreichen will. Immerhin, Heidelberg Materials war unter den Dax-Konzernen nach einer Analyse von EY der größte CO₂-Emittent im Geschäftsjahr 2023. Da muss sich das Unternehmen Kritik gefallen lassen.

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Das 1,5-Grad-Ziel ist praktisch gescheitert. Die vergangenen Jahre haben schon gezeigt, was bevorsteht: Extremwetter, Überschwemmungen, Dürren. Da ist es das mindeste, dass sich die Firmen, die mit ihren CO₂-Emissionen mitverantwortlich sind, sich mit ihren Kritikern auseinandersetzen – auch, wenn die Positionen so massiv auseinander liegen. Jetzt müssen alle an einem Strang ziehen: Bürger, aber vor allem die Unternehmen und politischen Amtsträger. Und der erste Schritt in diese Richtung ist dabei nun mal, das Gespräch zu suchen. Und das nicht nur in Form von offenen Briefen.

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