Oftersheim. Für all diejenigen, die sich intensiver mit der Bürgermeisterwahl am 18. September in Oftersheim beschäftigen, ist das „Nein“ der parteilosen und unabhängigen Kandidatin Melanie Melchior keine faustdicke Überraschung. Denn ihre unfreiwillige Isolation wegen Covid-19 war kolportiert worden, spätestens nachdem sie ihre fehlende Präsenz auf der Bühne der Öffentlichkeit mithilfe ihrer eigenen Internetseite und den sozialen Medien transparent machte.
Dass Melchior die Entscheidung möglichst lange hinauszögerte, ist nachvollziehbar. Sie hoffte auf Besserung ihrer Leiden. Und offiziell endet die Einreichungsfrist für die Bewerbungsunterlagen ja erst am Montag, 22. August, um 18 Uhr. Ihr eingeschlagener Weg nötigt großen Respekt ab. Sie wollte sich reinhängen für die Bürgerinnen und Bürger von „Ofdasche“, anders und alternativ Themenpakete schnüren, mit mutigen Aktionen und Veranstaltungen überzeugen.
Keine Frage: Melchior hätte dieser Wahl einen anderen Anstrich gegeben. Sie wäre mit ihrer Persönlichkeitsstruktur,Vorliebe für Natur und Kultur, „schrillen“ Weltoffenheit und Kommunikationsstärke eine Bereicherung gewesen. Der Konjunktiv hilft nicht weiter ... Jetzt geht es mutmaßlich ohne Frauenpower in die finale Phase des Wahlkampfs, das weibliche Geschlecht ist im Rathauschefsessel ohnehin krass unterrepräsentiert im „Musterländle“. Ihr Verzicht ist einfach schade. Unterm Strich indes alternativlos und richtig. Für den Wähler heißt es weniger Auswahl und Vielfalt.
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Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Bürgermeisterwahl Melanie Melchiors Rückzug aus dem Wahlkampf ist einfach schade
Joachim Klaehn bedauert und versteht zugleich das „Nein“ von Melanie Melchior zur Oftersheimer Bürgermeisterwahl.