Vor der Wahl

Bürgermeisterwahl in Oftersheim: Geiß und Seidel bedauern Melchiors Rückzug

Gegenüber der Schwetzinger Zeitung haben die beiden Oftersheimer Geiß und Seidel auf den Verzicht der 37-jährigen Melanie Melchior am Freitag reagiert.

Von 
Joachim Klaehn
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Mal geht’s hoch, mal geht’s runter: Melanie Melchior hat nach reiflicher Überlegung beschlossen, die Anstrengungen eines Wahlkampfes nicht auf sich zu nehmen. © Melchior

Oftersheim. Von drei auf vier und wieder auf drei Bürgermeisterkandidaten zurück: Das ist zugleich die Konstellation bei der anstehenden Wahl am 18. September des höchsten Amtsträgers für die Hardtwaldgemeinde und die nächsten acht Jahre, wie es die Wahlgrundsätze in Baden-Württemberg vorsehen. Nach dem Rückzug von Melanie Melchior (wir berichteten) bewerben sich nach derzeitigem Stand Amtsinhaber Jens Geiß, Pascal Seidel sowie der Ländle-Dauerkandidat Samuel Speitelsbach für den Rathaus-Chefsessel. Also ist es mutmaßlich eine reine Männerrunde.

Gegenüber der Schwetzinger Zeitung haben die beiden Oftersheimer Geiß und Seidel auf den Verzicht der 37-jährigen Melanie Melchior am Freitag reagiert. Die Theater- und Bewegungspädagogin, parteilos und unabhängig, leidet unverändert an einer Long-Covid-Symptomatik. „Ich bedauere den Rückzug von Frau Melchior sehr“, sagt Jens Geiß auf Nachfrage, „eine Demokratie lebt von der Möglichkeit der Wahl – je mehr Auswahl, desto besser.“

Bürgermeister Jens Geiß: „Ich bedauere den Rückzug sehr.“ © Lenhardt

Der aktuelle Bürgermeister erinnert an die Phase, als die Ambitionen von Melanie Melchior publik wurden. „Ich habe mich bei ihrer Erklärung der Kandidatur gefreut, dass es auch ein weibliche Bewerberin um das Amt in Oftersheim gibt. Ich bin mir sicher, dass sie im Wahlkampf den ein oder anderen alternativen Impuls gesetzt hätte“, konstatiert Geiß, der offenbar den heftigen Nackenschlag des Gemeinderats am 28. Juli weggesteckt hat.

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Geiß zeigt Empathie: „Umso bedauerlicher finde ich, dass sich Frau Melchior nun aus gesundheitlichen Gründen entschieden hat, doch nicht zu kandidieren. Dies zeigt leider einmal mehr auf, wie tückisch eine Corona-Infektion und die Folgen sein können. Ich wünsche ihr von Herzen alles Gute und vor allem, dass sie sich wieder vollständig von den Auswirkungen erholt.“

Herausforderer Pascal Seidel: „Ich wünsche Frau Melchior nur das Beste.“ © Dorothea Lenhardt

Genauso zugewandt und menschlich fällt das Statement von Pascal Seidel aus: „Ich bedauere das schon. In einer Demokratie ist es wichtig, dass der Wähler Auswahl hat. Ich wünsche ihr nur das Beste, dass sie schnell wieder auf die Beine kommt.“ Der Schwetzinger Ordnungsamtsleiter hebt einen weiteren Aspekt hervor, der im Wahlkampf und gerade auch vor einer Kommunalwahl oft vergessen werde. „Es ist aller Ehren wert, dass man sich für so eine Wahl aufstellt“, so Seidels generelle Sichtweise.

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