Kommentar Privilegierte Radio-Region

Michael Baudermann hat auf Reisen die heimischen Sender schätzen gelernt

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Michael Baudermann
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Rhein-Neckar. Übrigens ...

Wie gut es uns akustisch hier eigentlich geht, wird auf einer Autofahrt über Bayern nach Österreich deutlich.

... ist man hier an der Grenze zu zwei Bundesländern ziemlich verwöhnt, was die Anzahl an UKW-Radiostationen angeht. Seien es die vielen Privatsender von Regenbogen bis RPR und FFH bis hin zu den öffentlich-rechtlichen von SWR 1 bis HR3.

Musikalisch unterscheiden sich diese zwar teilweise nur in Nuancen. Während sich SWR 1 nach meinem wertungsfreien Eindruck so anhört wie SWR3 vor 20 Jahren, gibt sich auch SWR 3 Mühe, seine älteren Hörer mit 80er-Hits bei der Stange zu halten.

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Jürgen Gruler
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Wie gut es uns akustisch hier eigentlich geht, wird auf einer Autofahrt über Bayern nach Österreich deutlich. Bayern 3 präsentiert sich musikalisch als krude Mischung aus totgehörten Dancefloorhits und schlechten Remakes derer, während bei Bayern 1 durch Verzicht auf jeglichen Beat oder eines Gitarrenriffs der geneigte Autofahrer in den Schlaf gesäuselt wird.

Will heißen: Wer halbwegs so unterhalten werden will wie gewohnt, muss den Privatsender Antenne Bayern wählen, der allerdings redaktionell irgendwo zwischen albernem Gewinnspiel und dem Erklären des neuesten Tiktok-Trends liegt. Wer diese trostlose UKW-Lücke zwischen SWR und Ö3 (der österreichischen Popwelle) akustisch überleben will, schaffe sich entweder ein DAB-Radio an oder verbinde das Radio mit der Streamingplattform seines Vertrauens oder habe eine schöne CD im Auto.

Oder man genießt einfach in Stille die Bayerische Landschaft. Wie das bei dieser Senderauswahl wohl auch die meisten Bayern tun.

Redaktion Michael Baudermann leitet den Mediaverkauf der SZ/HTZ.