Hören Sie richtig gut? Dann müssten sie unter 25 Jahre alt sein. So lässt sich jedenfalls eine Diskussion verstehen, die derzeit bei uns geführt wird. Mit dem Argument, von bestimmten Orten „lärmende Kids“ zu vertreiben und Vandalismus einzudämmen, wurde die in England entwickelte Anlage „Mosquito“ eingesetzt. Die gibt äußerst unangenehme Signaltöne ab, die man nur bis zum 25. Lebensjahr hören kann. Nach vielfältiger Kritik wurden die meisten Anlagen hierzulande aber bereits wieder abgebaut.
Es ist dennoch ein ernstes und vielschichtiges Thema, das uns weiter beschäftigen wird. Von den einen verharmlost, weil oft auch nicht direkt betroffen, von anderen als Psychoterror empfunden und gesundheitliche Schäden verursachend.
Klar ist, dass pauschale Maßnahmen keinen dauerhaften Erfolg bringen und sogar konfliktverstärkend wirken können. Weniger ernst gemeint ist die Frage, wie eigentlich die sonstigen Lärmmacher „bekämpft“ werden können.
Gibt es für die offenbar speziellen Hirnwindungen der Poser mit ihren extralauten Vehikeln spezielle Abwehrtöne? Was ist mit grölenden Fans jedes Alters auf dem Heimweg von den Stadien? Und könnte man der nach Erzählungen größten Gruppe, den nächtlichen Schnarchern, beikommen? Die „bespielen“ ja schon selbst die unterschiedlichsten Frequenzbereiche.
Hier würde eine erfolgreiche Störfrequenz wahrscheinlich bei Opfern und Verursachern auf breite Zustimmung stoßen.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/meinung/kommentare_artikel,-kommentar-wenns-was-auf-die-ohren-gibt-_arid,2097518.html
Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Wenn’s was auf die Ohren gibt