Zukunftsfähigkeit des Hockenheimrings: Befreiung und Chance

Die Stadt und ihre Verantwortlichen standen vor der Herausforderung, die Zukunftsfähigkeit des Hockenheimrings zu sichern, ohne die kommunalen Finanzen zu überlasten. Matthias Mühleisen sieht den Ring auf dem richtigen Kurs.

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Matthias Mühleisen
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Die Zukunftsfähigkeit des Hockenheimrings und die Leistungsfähigkeit der Stadt Hockenheim unter einen Hut zu bringen, glich in den vergangenen Jahrzehnten der Quadratur des Kreises. So stolz die Hockenheimer auf ihre Rennstrecke und Konzertarena nordöstlich ihres Siedlungsgebiets auch waren, die den Namen ihrer Stadt global bekannt gemacht hat – so bang waren die Blicke der Verantwortlichen, was auf die Kommune zukommen könnte, sollten die Dinge in die falsche Richtung laufen.

Einzigartigkeit mag marketingtechnisch ein Pluspunkt sein. Wenn sie daher rührt, als einziger kommunaler Betreiber einer Rennstrecke mithalten zu müssen mit Konkurrenten, die von Staaten oder Scheichs finanziert werden, ist dieser Bonus aber zu teuer erkauft. Wie in vielen anderen Fragen wäre ein „Weiter so“ auf Dauer der Weg in die Sackgasse. Selbst wenn die Ring-Geschäftsführung im operativen Geschäft alles richtig macht, was ihr alle Beteiligten zugebilligt haben – sie könnte nie die Summen erwirtschaften, die für die dringend notwendigen Modernisierungen nötig sind – das bezweifelt niemand.

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Wenn weit über zehn Jahre überlegt, sondiert und verhandelt wurde, um passende Partner an den Ring zu holen, kann von einem Schnellschuss keine Rede sein, auch wenn es jetzt seit der Unterrichtung der Öffentlichkeit sehr rasant zur finalen Beschlussfassung durch den Gemeinderat ging. Doch wenn sich alle gewählten Bürgervertreter einstimmig für ein Modell entscheiden, müssen deren Wähler darauf vertrauen, dass die Entscheidung reiflich überlegt und vertraglich so abgesichert ist, dass sie den Interessen von Stadt und Menschen dient und nicht zuwiderläuft.

Das Joch der Ring-Finanzierung von der Stadt zu nehmen, ist die richtige Entscheidung. Ein Hockenheimring, der durch zusätzliche Freizeitattraktionen und als Technologie- und Innovationsstandort interessanter wird, ist ein lohnender Zusatzeffekt. Und wenn es nicht lauter wird oder die Lärmbelastung zeitlich wächst, ist dieser auch nicht zu teuer erkauft.

Redaktion Redakteur im Bereich Hockenheim und Umland sowie Speyer

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