Zum Einsatz von Ex-Stadträtin Raquel Rempp für Menschen in der Region und deren fehlende Würdigung in Schwetzingen wird uns geschrieben:
Jeder in Schwetzingen kennt sie. Sie ist eine kleine, fast scheue und dennoch unermüdliche Kämpferin für Menschenwürde, Menschenrechte, Menschlichkeit und sozialer Gerechtigkeit. Ihr unermüdliches humanes, soziales, bis an die Belastungsgrenze und Intensität gehendes Engagement und ihre Nächstenliebe gehen weit über das hinaus, was man als normal bezeichnen würde. Und sie polarisiert: Ihre für die Sache kämpfende, direkte und unverblümte Sprache und Art sind nicht jedermanns Geschmack.
Sie ist eine bodenständige Frau, die sagt, was sie denkt. Ohne wenn und aber und ohne Angst auf mögliche, diffamierende oder unangemessene Reaktionen. Die Rede ist von Raquel Rempp. Einer bemerkenswerten Frau, die bewegen und verändern will, die sich in die Gesellschaft einbringt und der die Menschen nicht egal sind. Die sich ihrer persönlichen und gesellschaftlichen Verantwortung bewusst ist und dieser auch gerecht wird. Dies bewies sie gerade in Zeiten ihrer Zugehörigkeit im Stadtrat. Für viele galt sie als Bereicherung, für andere als das „Enfant terrible“ innerhalb des Gremiums. Ein Image, das ihr teils bis heute noch nachhängt und immer noch unterschiedlich bewertet wird.
Kein anderer hat sich in der Spargelstadt so für benachteiligte Menschen eingesetzt wie Rempp. Sie hat Schwetzingen durch ihr soziales Engagement über die Grenzen hinaus bekannt gemacht. Nicht umsonst berichten mittlerweile Presse, Funk und Fernsehen über das Wirken von Raquel Rempp. Ich frage mich daher, wie oft müssen Medien wie die Schwetzinger Zeitung, der Mannheimer Morgen, SWR-Hörfunk- und Fernsehen und andere Medien noch berichten, damit auch die Stadt Schwetzingen auf Rempp aufmerksam wird und ihr Engagement endlich wertschätzend würdigt? Oder gelten hier andere Gesetze beziehungsweise Regeln? Frei nach dem Motto: Nichts sehen, nichts hören, nichts reden? Wo bleibt das soziale Gewissen, das eine Große Kreisstadt eigentlich ausmachen sollte?
Gilt der Prophet im eigenen Land nichts mehr? Diese Frage müssen sich die Verantwortlichen schon gefallen lassen. Es ist aus meiner Sicht schon ein Skandal, dass man bis heute dieser Frau den nötigen Respekt und die zustehende Anerkennung seitens der Stadt verwehrt. Behindern oder versperren etwa Befindlichkeiten beziehungsweise nachhaltige Animositäten eine neutrale Bewertung? Oder werden die bereits erwähnten „Rempp’schen Charaktereigenschaften“ und ihr vielleicht doch noch bestehendes „Enfant-terrible-Image“ zur unsäglichen Stolperfalle einer möglichen neutralen Betrachtung. Das wäre ein Armutszeugnis.
Wer auch immer bislang eine Ehrung verhindert oder sie bis dato blockiert hat, sollte sich schämen. Schließlich ist das ehrenamtliche soziale Engagement in unserer Gesellschaft ein hohes Gut. Wie oft wird das besonders vom Bundespräsidenten und von der Politik im Allgemeinen betont. Ohne diese ehrenamtlichen Tätigkeiten könnte unser System gar nicht bestehen. Oder ist das in Schwetzingen etwa anders? Ist hier soziales und humanes Engagement nichts mehr wert?
Frei nach dem Bob Dylan Song: „Blowin’ in the wind“ frage ich mich: Wie viel Male muss sich ein Mensch sozial und human noch engagieren, bevor man seine Leistung sieht und anerkennt. Und wie viele Male muss ein Mensch Menschen retten oder deren Not und Leid lindern, bevor man ihn entsprechend dafür würdigt? Die Antwort darf jedoch nicht mit dem Wind verfliegen!
2014 wurde Raquel Rempp für ihren Einsatz für Inklusion mit der „Anette-Albrecht-Medaille“ des Ganzheitlichen Bildungszentrums in Heidelberg ausgezeichnet. Diese besondere Ehrung durfte sie damals vom Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg Prof. Dr. Eckard Würzner entgegennehmen.
Es wäre daher an der Zeit, dass auch die Stadt Schwetzingen diesem Beispiel folgt und Raquel Rempp für ihre Verdienste auszeichnet. Jede andere Stadt wäre froh, sie hätte so ein soziales „Aushängeschild“. An dieser Stelle sei betont, dass alle Amtsträger der Stadt ihrer Verantwortung und Neutralität verpflichtet sind. Handeln Sie entsprechend danach. Sonst bleiben nicht nur die Glaubwürdigkeit und der Ruf der Stadt, sondern auch der Stellenwert des sozialen Engagements auf der Strecke. Im schlimmsten Falle auch die Bereitschaft sozialen Handelns. Wollen Sie das wirklich?
Thomas Proft, Schwetzingen