Zum Artikel „Energie, Natur und Gewerbe statt Militär“ vom 3. Februar wird uns dieser Brief geschrieben:
In dem Bericht über die Vereinbarung zur Aufteilung und Nutzung des Kilbourne- und Tompkins-Kasernengeländes werden die Schwetzinger Bürgermeister sogar als Glückspilze bezeichnet. Die Stadt erhält von den 41 Hektar 16 Hektar zur Entwicklung eines Gewerbegebietes. Das Kilbourne-Gelände mit fünf Hektar soll renaturiert werden. Die Bundesanstalt für Immobilien behält sechs Hektar zur Verpachtung an Energieunternehmen.
Die zehn denkmalgeschützten Kasernengebäude mit 14 Hektar Grundstück gehen ans Land zur Erstaufnahme von Flüchtlingen. Im ersten Schritt wird die Belegung im März auf 500 Geflüchtete angehoben, über die Höchstbelegung wird separat verhandelt. Wir schätzen, dass in den Gebäuden durchaus 4000 Personen untergebracht werden können und sind sicher, dass sich viele Schwetzinger und Schwetzingerinnen große Sorgen machen, wie das bewältigt werden kann, sollte diese Anzahl das Ziel sein.
Ein anderes Thema ist die Geothermie. Hier hatte Oberbürgermeister Dr. René Pöltl vor Kurzem noch gesagt, er kann sich das am Ortsrand von Schwetzingen nicht vorstellen. Jetzt sagt er, als Standort wären auch die Kasernengelände denkbar, es liegt jedoch nicht in unserer Hand, hier sei die Firma Geohardt am Zuge.
Hier fragt sich der aufmerksame Leser, welche Möglichkeit der besorgte Schwetzinger Bürger hat, wenn die Stadtverwaltung sagen kann, Flüchtlingsbelegung und Geothermie sind nicht unsere Zuständigkeit, was da geschieht, kann Schwetzingen nicht beeinflussen.
Wir sind der Meinung, ohne Haftungsregel und Staatsbürgschaft darf es überhaupt keine Tiefengeothermie geben. Zum Schluss des Artikels übernimmt der Oberbürgermeister den Begriff Glückspilze für Stadt und Bürger und meint, dass auch die Region von der Vereinbarung profitiere.
Wir sehen uns bei diesen Aussichten ganz und gar nicht als Glückspilze und bitten den Gemeinderat, die Interessen der Bürgerinnen und Bürger zu vertreten, die nächsten Schritte und Verhandlungen kritisch zu begleiten und in die richtigen Bahnen zu lenken.
Werner und Ingrid Jäkel,
Schwetzingen