Weniger verbrauchen und Reparaturgutscheine

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Zur einer Diskussionsrunde den Grünen-Landtagsabgeordneten Andre Baumann schreibt dieser Leser:

Am 9. Februar führte Dr. Andre Baumann eine Diskussionsrunde zum Thema „Strom muss wieder günstiger werden“ durch. Die eingeladenen Podiumsteilnehmer und Dr. Baumann konzentrierten sich dabei vorrangig, nicht ausschließlich, auf technische Lösungen, wie zum Beispiel die erneuerbaren Energien.

Werden technische Lösungen den Klimawandel stoppen und den Strom günstiger machen, diese Frage wurde nicht besprochen. Photovoltaikanlagen nahmen in der Diskussion einen breiten Raum ein. Die Redebeiträge verdeutlichten, dass es neben den Vorteilen der Anlagen (ohne True Cost) gegenwärtig auch erhebliche Widrigkeiten bei der Umsetzung von Projekten gibt. Irgendwie scheinen die Widrigkeiten zurzeit zu überwiegen, auch wenn der Erfahrungsaustausch zwischen den Teilnehmern der Veranstaltung einige Widrigkeiten auflöste.

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Mich persönlich hat ein kurzes Statement des Teilnehmers Werner Müntener auf dem Podium erschrocken. Müntener erklärte vorher, dass er in Altlußheim endlich ein Haus nach seinem Wunsch gefunden hat. Für seine Beratungsfirma installierte er in seinem Haus alle Möglichkeiten im Zusammenhang mit einer Photovoltaikanlage. Dazu gehörte dann auch eine Ladestation, die Müntener für sein E-Auto nutzt.

Werner Müntener berichtete in seinem kurzen Statement, dass zurzeit der Betrieb des E-Autos nicht wirtschaftlich sei. So nutze er gegenwärtig ein Verbrennerfahrzeug, wozu er stehe. Können wir so den Klimawandel stoppen, wenn alles immer wirtschaftlich sein muss? Wie fühlen sich Mitbürger bei einer derartigen Aussage, die selbst keinen Pkw haben möchten, regional und saisonal einkaufen, ÖPNV und die Bahn nutzen, sehr wenig Strom und beziehungsweise oder Gas verbrauchen, nicht fliegen, viel reparieren und so weiter?

Der Staat, das sind wir alle, fördert und vergütet den E-Autokauf, technische Anlagen und Systeme zur Erzeugung erneuerbarer Energien, die Geisterenergie, den Aufbau der entsprechenden Infrastrukturen und vieles andere mehr.

Mitbürger, die schon längere Zeit ökologisch nachhaltig leben, wie erwähnt, müssen im Gegenzug seit einiger Zeit höhere Preise für den ÖPNV und die Bahn hinnehmen. Das Beispiel bezüglich des sich nicht mehr rechnenden E-Autos gegenüber einem Verbrennerfahrzeug, um dann wieder einen Verbrenner zu fahren und den steigenden ÖPNV- und Bahnpreisen sowie den steigenden Kosten für die Geisterenergie, zeigt aus meiner Sicht, dass bei der Verkehrs- und Energiewende etwas nicht stimmig ist.

Das 1,5-Grad-Ziel scheint so jedenfalls nicht mehr erreichbar zu sein. Sind die Anreizsysteme vielleicht nicht zielführend?

Ich wünschte mir eher eine Veranstaltung zu dem Thema: „Die beste Kilowattstunde ist die, die gar nicht erst erzeugt wird.“ In dem Zusammenhang würden Reparaturgutscheine den zahlreichen Mitbürgern helfen, die auf jeden Cent schauen müssen.

Dr. Jürgen Enseleit,

Schwetzingen