Papeterie Hiller

Altlußheimer sollen wieder eigene Postfiliale bekommen

Nach der für viele Altlußheimer unerwarteten Schließung der Papeterie Hiller in der Hauptstraße in Altlußheim möchten die Betreiber im November erneut für die Kunden im Ort da sein.

Von 
Markus Müller
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Die verwaisten Kundenparkplätze verdeutlichen, dass die Papeterie Hiller am bisherigen Standort geschlossen ist. © Wolfgang Gans

Altlußheim. Bürobedarf decken, Pakete abholen oder abgeben, Lotto-Zahlen tippen: All das konnten die Altlußheimer in der Papeterie Hiller in der Hauptstraße 66. Nach dem überraschenden Tod von Inhaber Sebastian Hiller Anfang Juli betrieben seine Angehörigen den Standort zunächst weiter. Doch seit Ende September sind die Lichter aus und die Pforten verschlossen.

„Das Geschäft war mehr als nur ein Schreibwarenladen und unsere örtliche Post“, sagt Bürgermeister Uwe Grempels und erläutert: „Es war auch ein Treffpunkt für die Menschen in unserer Gemeinde und Sebastian Hiller war der Kommunikator.“ Der frühere Inhaber habe immer ein Ohr für die Probleme der Leute gehabt und die Verwaltung darauf hingewiesen, wo etwas im Argen liegt, damit sie tätig werden und nach Abhilfe suchen konnten. Die überraschende Schließung vor einigen Wochen habe die Altlußheimer daher spürbar getroffen.

Seither müssen die Bürger ihre Postgeschäfte im benachbarten Neulußheim erledigen. Bei der dortigen Filiale der Deutschen Post sei jedoch die Parksituation schwierig, was die Sache für sie noch beschwerlicher mache.

Übergangslösung für Altlußheimer noch nicht ganz in trockenen Tüchern

Zu den Hintergründen der Schließung kann sich der Altlußheimer Rathauschef nicht äußern. Doch er sei mit den Eigentümern und vielen Institutionen im Gespräch, um neue Räumlichkeiten aufzustöbern. Dabei gebe es zahlreiche Aspekte wie Kundenparkplätze und die Zuliefersituation zu bedenken. „Ich bin aber zuversichtlich, dass wir eine Lösung finden“, betont Grempels.

Wenig später äußert sich Sebastian Hillers Vater Peter auf Nachfrage unserer Zeitung zu der aktuellen Situation. Zur Ursache der Schließung teilt er mit: „Es haben verschiedene Gründe dazu geführt. Das ist leider unglücklich gelaufen.“ Näher wolle er darauf nicht eingehen, sondern den Blick lieber nach vorne richten. In Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister sei es gelungen, eine Lösung zu finden. Angestrebt sei, im November eine hochmoderne, schnell zu errichtende Verkaufsstelle zu eröffnen, die bis auf Weiteres als Postfiliale dienen soll. „Das ist zu 90 Prozent spruchreif, es fehlt momentan aber noch eine Unterschrift“, erläutert Peter Hiller, weshalb er noch nichts Konkreteres bezüglich des neuen Standortes und des genauen Datums verkünden möchte, bis tatsächlich alles in trockenen Tüchern ist.

In einem persönlichen Aushang an der Eingangstür informieren die Betreiber über das Aus in der Hauptstraße 66. © Wolfgang Gans

Darüber hinaus hänge der exakte Eröffnungstermin davon ab, wann die Deutsche Post grünes Licht gibt. Den Weg durch deren Instanzen könne das Vorhaben aber erst beginnen, sobald die Adresse feststeht. „Vorher kann sie uns die nötige Erlaubnis nicht erteilen“, erklärt er. Dasselbe gelte für die Lizenz der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg. Diese müsse ebenfalls erneut bei der Lotteriegesellschaft des Landes beantragt und vom Regierungspräsidium Karlsruhe genehmigt werden.

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Peter Hiller rechnet deswegen nicht damit, dass den Kunden beide Dienstleistungen zur angestrebten Eröffnung im November zur Verfügung stehen werden. „Die beiden Lizenzen werden wir wahrscheinlich zu unterschiedlichen Zeitpunkten erhalten“, schätzt er. Zumal die zwei Unternehmen eine jeweils eigene technische Ausstattung voraussetzten sowie weitere Anforderungen stellten, die es für den Betrieb zu erfüllen gelte.

„Wir möchten außerdem auch wieder Schreibwaren und Zeitschriften anbieten“, kündigt Peter Hiller an, tritt aber zugleich ein wenig auf die Euphoriebremse. Die Fläche der geplanten Verkaufsstelle falle nämlich nicht so umfangreich wie im bisherigen Laden aus, weshalb das Sortiment überschaubarer sein werde. Es handle sich allerdings ohnehin „nur“ im eine vorübergehende Lösung, um schnellstmöglich wieder für die Altlußheimer da sein zu können. „Mittelfristig streben wir einen etwas größeren Standort in der Ortsmitte an“, verrät er, dass die Bemühungen für eine dauerhafte Lösung im Hintergrund weiterlaufen werden.

Nicht zuletzt hebt er hervor: „Wir sind Bürgermeister Grempels wirklich sehr dankbar, dass er sich in dieser Angelegenheit so stark einsetzt und uns seit Wochen dabei unterstützt.“

Redaktion

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