Nachruf

Altlußheims Altbürgermeister Gerhard Zahn verstorben

Der Altlußheimer Altbürgermeister Gerhard Zahn ist im Alter von 90 Jahren verstorben. Er gilt als "Erfinder" des Bürgerhauses Altlußheim und hat in der Gemeinde einiges vorangebracht.

Von 
Franz Anton Bankuti
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Altlußheims Altbürgermeister Gerhard Zahn © Hubertus Zahn

Altlußheim. Zwei Jahrzehnte lang prägte er als Bürgermeister seine Heimatgemeinde Altlußheim. Seine Ideen und deren Realisierung wirken noch heute nach, er formte Altlußheim zu einer modernen Gemeinde, als einen Wohlfühlort für Familien, aber auch einen Standort für Unternehmen, denn die Gewerbesteuer ist nun einmal eine wichtige Einnahmequelle für die Kommunen. Nun ist Altbürgermeister Gerhard Zahn im Alter von 90 Jahren verstorben.

Fast sein gesamtes Arbeitsleben widmete er seiner Heimatgemeinde. Im Jahre1947 begann er seine Ausbildung bei der Gemeindeverwaltung, die er 1950 mit 18 Jahren abschloss. Viel Einsatz und Schaffensfreude legte Zahn in den folgenden zwölf Jahren im Rathaus an den Tag und sammelte viel Erfahrung.

Um andere Verwaltungen kennenzulernen, wechselte er als Stadtinspektor ins Rathaus in Gaggenau. Drei Jahre später zog es ihn wieder in die kurpfälzische Heimat, er kandidierte im Jahre 1966 für das Amt des Bürgermeisters und wurde von der Bevölkerung mehrheitlich gewählt.

Gerhard Zahn wurde mit 33 Jahren zum Bürgermeister Altlußheims gewählt

Der damals 33-jährige Gerhard Zahn wurde also zum Nachfolger von Albert Saam. Mit Gerhard Zahn begann eine neue Ära der Entwicklung Altlußheims. Zahn war sich darüber im Klaren, dass man auch eine kleine Gemeinde modern und zukunftsfähig gestalten kann. Dies war sicherlich nicht immer einfach, doch Zahn ließ sich nie von seinen Zielen abbringen. Konsequentes Handeln war stets seine Maxime, dazu gehörte die Erhöhung der Einwohnerzahl und die Unterstützung des Gewerbes, denn die Stärkung der Steuerkraft schuf neue Möglichkeiten.

Der Bau einer Sport- und Veranstaltungshalle war ein Herzensanliegen Gerhard Zahns, das er trotz mancher Skeptiker realisierte. Längst ist die Rheinfrankenhalle so etwas wie ein Wahrzeichen der Gemeinde und mit all den vielfältigen kulturellen und sportlichen Höhepunkten aus dem Gemeindeleben nicht mehr wegzudenken. Aufgrund der Erschließung des Kirchfeldflurs, der Blautannenstraße und des Mörikewegs schaffte es Altlußheim, die Einwohnerzahl von etwa 4300 Einwohnern auf weit über 5000 Einwohner zu steigern. Parallel dazu wurden die Gewerbegebiete Altreut erschlossen.

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Mit der Bevölkerungszunahme musste natürlich auch der Schulbereich erweitert werden, all dies war in Zahns Planungen stets fest verankert. Das heutige Bürgerhaus neben dem Rathaus, das ehemalige Mehrzweckgebäude, ist eine Realität gewordene Idee von Gerhard Zahn, es sollte ein Zuhause für Vereine und ein Ort der Begegnung für die Bevölkerung werden.

Das Altlußheimer Urgestein war auch Vorsitzender des Zweckverbands Lußheim

Im Mittelpunkt seiner Überlegungen stand stets seine Gemeinde Altlußheim, für die er keine Auseinandersetzung scheute. Er wusste aber auch um die Wichtigkeit der regionalen Zusammenarbeit, so war er Vorsitzender des Zweckverbands Lußheim, Gründungsmitglied des Zweckverbandes „Wasserversorgung Südkreis Mannheim“ und Initiator für die Gründung des Abwasserzweckverbands „Bruchniederung“. Dem Verwaltungsrat der damaligen Bezirkssparkasse Hockenheim gehörte er ebenfalls an.

„Auch die Friedhofskapelle, in der wir heute seiner gedenken, entstand in dieser Form in der Amtszeit von Gerhard Zahn“, stellte Bürgermeister Uwe Grempels in seiner beeindruckenden Rede bei der Trauerfeier fest. Grempels streifte den Lebensweg Zahns und ging auf viele Entscheidungen ein, die unter Zahns Rathausregie getroffen wurden und noch heutepositiv für Altlußheim nachwirken.

Dies betonte auch ein langjähriger Weggefährte Zahns, der Altlußheimer Architekt Volkmar Blaschke, der bei seiner Rede den Altbürgermeister Zahn als ideenreich und überaus fleißig bezeichnete. Bürgermeister Uwe Grempels ging im Lebensrückblick des Verstorbenen auch eingehend darauf ein, dass Gerhard Zahn zeitlebens aktiver Feuerwehrmann war – erst vor zwei Jahren war er als Ehrenmitglied für 70 Jahre Treue bei der Freiwilligen Feuerwehr geehrt worden.

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