Altlußheim. Vor fast genau fünf Monaten wurde der Spatenstich für den Erweiterungsbau der Albert-Schweitzer-Schule in Altlußheim gefeiert, nun steht der Koloss im Rohbau so gut wie fertig vor dem Auge des Betrachters. Bis Mitte September sollen die Arbeiten am Rohbau abgeschlossen sein, stellt Bürgermeister Uwe Grempels bei einem Vor-Ort-Termin fest und zeigt auf die aktuellen Arbeiten – gerade wird die Zwischendecke zum zweiten Obergeschoss gegossen.
Uwe Boos, der Polier der ausführenden Firma Boldt, hat mit Blick auf die Zwischendecke – ein Geschoss kommt noch obendrauf – einige prägnante Zahlen parat: Gut 100 Kubikmeter Beton sind für die Decke notwendig, was in etwa zwölf vollen Betonmischern entspricht. Kein Wunder, wenn sich die Lkw an diesem Vormittag quasi die Klinke in die Hand geben.
Platz für Mensa und Jugendtreff an der Albert-Schweitzer-Schule in Altlußheim
Ganz klar, wenn die Decke gegossen wird, kann der Bau kann nicht betreten, aber die Außentreppe ist sicher, wie Boos anmerkt, der beim Gang über die Stufen den Blick auf den Kubus lenkt. Im Untergeschoss entstehen die Räume für den Jugendtreff, der anlog dem Bestandsgebäude mit großen Lichtschächten ausgestattet wird. Gleichzeitig erhält das Stockwerk, neben Sanitäranlagen, Technik- und Lagerräumen auch einen Raum für die Sozialarbeit – Sebastian Church, der Leiter des Jugendtreffs Space ist gleichzeitig der Schulsozialarbeiter.
Im Erdgeschoss wird künftig die Mensa ihren Platz haben, auf rund 180 Quadratmetern können die Kinder ihre Mahlzeiten einnehmen, hinzukommen eine Küche und Räume für die Anlieferung und die Essensausgabe. Derzeit gleicht der Raum einem Wald von Stützstreben. Diese bleiben, so der Polier, solange oben die Zwischendecken betoniert werden. Sie sollen zusätzliches Gewicht abfedern, bis Decken und Wände ausgetrocknet sind. Dann kommen die Stützen weg und wird der große Raum mit Zwischenwänden unterteilt.
Gemeindebücherei und Klassenzimmer im neuen Bau der Albert-Schweitzer-Schule in Altlußheim
Über der Mensa wird die Gemeindebücherei ihre neue Heimat finden, über 140 Quadratmeter stehen ihr zur Verfügung, die mit Bücherregalen, PC-Plätzen und eventuell einer Kaffeeecke bestückt werden können. Im Bereich zum Bestandsgebäude hin findet sich ein Klassenzimmer und im zweiten Obergeschoss, dem noch das abschließende Dach samt den Seitenwänden fehlt, hat die Schule das alleinige Sagen. Insgesamt entstehen zwei Klassenzimmer samt Differenzierungsraum und sanitären Anlagen in dem obersten Geschoss. Platz genug für die Schüler – zur Zeit besuchen rund 260 die Grundschule – Tendenz steigend.
Momentan braucht es noch viel Fantasie, sich die fertigen Räume vorzustellen, doch Bürgermeister und Polier sehen sie vor ihrem inneren Auge. Natürlich müssen die Stützen weg und Trennwände gezogen werden, doch dann wird der Kubus Gestalt gewinnen.
Polier Boos lenkt den Blick nochmals auf die zahlreichen Stützen, die zwischen Decken und Böden aufgestellt sind. Sie sind schon angesichts der großen Spannweiten der Decken notwendig, erläutert der Fachmann. Die Trennwände haben später keine tragende Rolle, da kommt es auf die Wände und Decken an, die wie gesagt noch abtrocknen müssen. Dann halten sie.
Immerhin muss das Gebäude den neuen Erdbebenrichtlinien entsprechen. Sprich, das Haus muss bei einem Beben mindestens drei Stunden Widerstand leisten. Die Zeit, die für eine Evakuierung eingeplant ist. Dies zu erreichen wird der Beton stark bewährt – 60 bis 80 Kilogramm Stahl werden pro Kubikmeter Beton verbaut. Da bekommt das Wort Stahlbeton gleich eine deutliche Gewichtung. Apropos Beton: Bis der Rohbau steht, werden rund 1000 Kubikmeter verbaut sein, rechnet der Polier vor, was in etwa 120 Betonmischern entspricht.
Kostenrahmen bei Erweiterungsbau der Albert-Schweitzer-Schule in Altlußheim unterschritten
Wenn der Rohbau steht, beginnt der Ausbau, so Bürgermeister Uwe Grempels. Viele Gewerke seien schon ausgeschrieben und vergeben, freut er sich über die aus Sicht der Gemeinde gute konjunkturelle Situation. Auf die Ausschreibungen hat es zahlreiche Meldungen gegeben, man könne von einem echten Wettbewerb sprechen. Mit dem Erfolg, so der Bürgermeister, dass zum jetzigen Zeitpunkt der geplante Kostenrahmen von 6,3 Millionen unterschritten wird.
Die nächste Ausschreibung, mit der sich der Rat in seiner Septembersitzung befassen muss, betrifft die Außenanlagen. Kurzum, das Projekt ist im Zeitrahmen. Auch wenn sich Grempels auf den im Raum stehenden Termin der Eröffnung zum Schuljahresbeginn 2025/26 nicht festlegen will, der Januar 2026 erscheint ihm hingegen realistisch.
Und dann bricht für die Gemeinde eine neue Zeitrechnung an, ist der Bürgermeister überzeugt. Die Mensa in neuen Räumen, wie auch die Kernzeit, davon profitieren die Kinder und die Betreuer, zur Zeit ist die Situation doch etwas angespannt, und zusammen mit Bücherei und Jugendtreff entsteht ein richtiges Schul- und Bildungszentrum im Herzen der Gemeinde.
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