Altlußheim. Nach gut zweieinhalbstündiger Beratung stand das traurige Ergebnis am Nachmittag fest: Die Freizeitanlage Blausee bleibt für eine Woche geschlossen. Frühestens am Freitag, 7. Juli, dürfen die Gäste wieder auf Badespaß hoffen. Allerdings, Bürgermeister Uwe Grempels lässt eine kleine Hintertür offen – gelingt es innerhalb der nächsten Tage, die Ursache zu finden und zu beseitigen dann kann es wieder früher losgehen mit dem Badespaß. Immer vorausgesetzt, das Gesundheitsamt gibt grünes Licht.
Leicht haben sie es sich am Mittwochmittag nicht gemacht, die Experten die am Blausee darüber entschieden, ob die Freizeitanlage am heutigen Freitag wieder geöffnet werden darf. Die beiden Bürgermeister des Zweckverbandes, Uwe Grempels, Altlußheim, und Gunther Hoffmann, Neulußheim, trafen sich am Ufer des wegen eines Ölfilms gesperrten Sees mit Vertretern des Gesundheitsamtes, der Freiwilligen Feuerwehr und des Wasserrechtsamtes. Mit dabei war Claudia Piorr, die in Neulußheim ein chemisches Labor zur Lebensmittelüberwachung betreibt, und die am Dienstag, als der Ölfilm bemerkt wurde, von Bürgermeister Uwe Grempels und Feuerwehrkommandant zur Hilfe gebeten wurde.
Proben vom Wasser und den Fundstücken werden analysiert
Die Chemikerin entnahm nicht nur Proben von den Fundstücken, die ein Taucher aus dem See geborgen hatte, sie entnahm auch einige Wasserproben. Einen Teil der Proben wollte sich selbst begutachten, ein anderer wurde von der Feuerwehr zur Mannheimer Berufsfeuerwehr geschickt, die sich auf schnelle Untersuchungen versteht.
Claudia Piorr konnte keinen Befund vorlegen – die Ölkonzentration im Wasser war für eine Analyse zu gering. Es bräuchte richtig fette Öltropfen zur Untersuchung, stellt Bürgermeister Uwe Grempels im Gespräch mit unserer Zeitung fest, doch würden diese sich an der Oberfläche sofort auflösen. Und aus Mannheim lag bis gestern Nachmittag noch kein Ergebnis vor.
Weshalb man sich entschlossen habe, die Freizeitanlage für eine Woche zu sperren, um Spielraum für die notwendigen Arbeiten zu haben. An erster Stelle steht dabei die Ursachenforschung. Die ursprüngliche Idee mit den Holzschwellen als Ursache hat man fallen gelassen, immer wieder kommt im Uferbereich Öl aus verschiedenen Stellen an die Oberfläche. Grempels vermutet als Ursache eine Altlast aus der Zeit, als das Gewässer noch kein Badesee war – „die Sünden der Vergangenheit holen uns ein“.
Noch am gestrigen Abend wurden weitere Taucher an den Blausee beordert, die weitere Untersuchungen an dem Hang in rund drei Meter Tiefe vornehmen sollen. Gleichzeitig hat Grempels Kontakt mit einer Baggerfirma aufgenommen, deren Chef am Donnerstag vor Ort sein wird, um zu schauen, mit welchem Gerät man den Uferbereich ausbaggern kann.
Die Freizeitanlage muss für eine Woche geschlossen bleiben
Um sich Luft für die notwendigen Arbeiten zu verschaffen, hat man sich zu der einwöchigen Schließung der Freizeitanlage entschlossen, betont Grempels, der tagesaktuell entscheiden will. Wenn die Quelle der Verunreinigung gefunden und beseitigt und wenn eine Gefahr für die Badegäste auszuschließen ist, sprich wenn die zuständigen Behörden grünes Licht geben, dann kann der See auch früher wieder geöffnet werden.
Für Grempels eine mehr als ärgerliche Situation. Erst die Corona-Jahre, dann die Hoffnung auf einen ungetrübten Badespaß und nun so etwas, hadert er und hofft, schnell eine positive Nachricht übermitteln zu können.
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