Sportfischerclub „Rheinsalm“

Fischerfest in Altlußheim: Der Zander ist am Samstag schon aus

Der Andrang ist groß beim Fischerfest am Silzsee. Thomas Kirchgäßner angelt sich dabei schon zum zehnten Mal den Königstitel.

Von 
Jakob Roth
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Die Fischbäcker haben an den Fritteusen gut zu tun, um die Nachfrage zu decken. © Wolfgang Gans

Altlußheim. Rekordumsätze und eine Besucherflut sind auch in diesem Jahr ein Segen für das Fischerfest des Sportfischerclubs „Rheinsalm“ aus Altlußheim. An ihr Erfolgsjahr 2022 können die Angler damit nahtlos anknüpfen. Besucher aller Altersklassen strömten über den ganzen Tag in Richtung Silzsee – dem abgelegenen Idyll mitten im Naturschutzgebiet „Hockenheimer Rheinbogen“. Um erhöhten Autoverkehr rund um das Veranstaltungsgelände zu verhindern, organisierte der Verein ein Shuttle, das Besucher vom Altlußheimer Sportplatz zum Silzsee fuhr.

Mit Pokalen ausgezeichnet: Bürgermeister-Stellvertreterin Ines Schweickert (2. v. r.) ehrt die Dorfmeister Rainer Feierling (v. l., Dritter), Sieger Heinz Weiss und Roland Ritzert (Zweiter) mit Vorsitzendem und König Thomas Kirchgäßner beim Fischerfest. © Wolfgang Gans

Laut dem Vorsitzenden des Sportfischerclubs Thomas Kirchgäßner wurde der Service diesmal besonders gut angenommen. Zudem kamen viele Festbesucher mit dem Fahrrad. An den dicht gefüllten Bierzeltgarnituren war neben kühlen Getränken vor allem ein Fischerfestklassiker beliebt: der Backfisch. Seit circa 25 Jahren werden die regional eingekauften Zander in der eigenen Fischbäckerei zubereitet. Die Delikatesse war bestens gefragt. „Es läuft noch besser als letztes Jahr. Wir haben schon am Samstag unseren gesamten Zandervorrat verkauft. Damit hatte keiner gerechnet“, berichtet Kirchgäßner.

Feiern unter Zeltdächern im Grünen: Viele Gäste sind trotz des Regenrisikos zum Fest an den Silzsee gekommen. © Gans

Am Abend wurden die amtierenden Dorfmeister, Fischerprinzen und der Fischerkönig geehrt. Die Moderation übernahm Bürgermeister-Stellvertreterin Ines Schweickert. Beim Blick auf den Silzsee, der im Abendrot funkelte, konnte sie sich einen Kommentar zu diesem Ambiente nicht verkneifen. „Ich möchte Sie herzlich am schönsten See in ganz Deutschland willkommen heißen“, scherzte sie.

Lob für Biotop- und Artenschutz

Schweickert lobte die Mitglieder des SFC Rheinsalm in ihrer Rede besonders für ihre Umweltarbeit. „Ihr leistet mit eurem Verein einen großen Beitrag zum Biotop- und Artenschutz. Das ist aller Ehren wert“, meinte sie. Gerne übernahm sie die Aufgabe, einen einmaligen Vereinsrekord zu ehren. Vorsitzender Thomas Kirchgäßner erhält zum zehnten Mal den Titel des Fischerkönigs samt Pokal. Um den Titel zu gewinnen, musste er jedoch erst seine Angelkenntnisse unter Beweis stellen.

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Fischerkönige und Dorfmeister werden nämlich separat ermittelt. Bei einem gemeinsamen Angeln geht es um das höchste Fanggewicht in einer vorher festgelegten Zeit. Bei der Ermittlung des Dorfmeisters fischten die Teilnehmer so drei Stunden, bei der des Fischerkönigs vier. Zwischen sieben und 25 Teilnehmer sind es meistens, die sich um den Titel bemühen.

Die Geehrten

Dorfmeister: Heinz Weiss, Zweiter Roland Ritzert, Dritter Rainer Feierling.

Fischerkönig: Thomas Kirchgäßner, 1. Prinz: Wolfram Wenig, 2. Prinz: Heinz Weiss. jr

Es gilt, das Wasser gut einschätzen zu können, wie Thomas Kirchgäßner erklärt. „Zum Teil ist es schon Glückssache, ob ein Fisch anbeißt, es gehört aber auch Know-how dazu“, meint er. „Zum Beispiel können Fische immer unterschiedlichen Appetit haben“, fügt er hinzu. Neben der Wahl des richtigen Köders spielen auch die Schnurdicke oder der vorher zugeteilte Wasserabschnitt eine Rolle. So gibt es bestimmte Bereiche, die bekannt für hohe Fischvorkommen sind, während andere Stellen wenig Erfolg versprechen. Doch nicht nur der Erstplatzierte erhält einen Titel. Wer beim Angeln um den Titel des Fischerkönigs Platz zwei und drei belegt, darf sich immerhin „Fischerprinz“ nennen.

Ungeduldiger Titelträger

Jeder Fischer hat sein Lieblingswasser, für den amtierenden Fischerkönig ist es das „Zehn-Mark-Loch“ in Oberhausen-Rheinhausen, besser bekannt als „badische Insel Korsika“. Obwohl Angeln oft als Entspannung angesehen wird, kann der Sport auch emotional sein. „Für mich ist es ein No-Go, wenn ich nach fünf Minuten keinen Anbiss habe“, berichtet Kirchgäßner. Applaus für die Fischerkönige, Prinzen und Dorfmeister garniert den Samstagabend auf dem Fischerfest des SFC Rheinsalm. Vor dem Vereinshaus am Silzsee wird noch bis in die Abendstunden gefeiert. Für den Verein ist 2023 ein neues Rekordjahr.

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