Altlußheim/Speyer. Der Verkehr auf der Bundesstraße 39 Richtung Salierbrücke in Altlußheim war an diesem Vormittag wie üblich recht stark. Immer wieder passierten nicht nur Autos, sondern auch Lkw lautstark die Gruppe, die sich auf der Höhe der Bushaltestelle Lußhof/Rheinbrücke der Linie 717 auf Initiative des grünen Landtagabgeordneten Dr. Andre Baumann zusammengefunden hatte. Anlass für die Einladung an Vertreter des zuständigen Landratsamtes Rhein-Neckar-Kreis, des Regierungspräsidiums Karlsruhe sowie Altlußheims Bürgermeister Uwe Grempels und Kreisrat Günther Martin (Grüne) waren für Baumann zahlreiche Beschwerden von Bürgern. Diese hatten die Lage für Fußgänger und Radfahrende an der Rheinbrücke und der im Zuge der Sanierung auf der baden-württembergischen Seite ausgebauten B39 bemängelt. Die Salierbrücke war nach fast dreijährigen Sanierungsmaßnahmen im November 2021 für den Verkehr wieder freigegeben worden.
Radfahrer überqueren ungesichert die Bundesstraße
Der Grund für das Treffen an genau dieser Stelle wurde schnell offensichtlich: Immer wieder überqueren dort Radfahrende ungesichert die Bundesstraße, welche den von der Brücke kommenden, nach Hockenheim führenden Radweg unterbricht. Vorgesehen hatte die Bauplanung eine Überquerung an der Ampelanlage des neu gestalteten, ein Stück weiter nördlich gelegenen Knotenpunktes.
Nur benutzen die wenigsten Radfahrer diese Querung, welche einen Umweg bedeutet. Stattdessen fahren sie geradeaus über die die verkehrsstarke Straße. Aufgrund der notwendigen Verbreiterung der Straße und der angrenzenden Landschafts- und Naturschutzgebiete sowie Biotope sei eine andere Lösung nicht möglich gewesen, erklärte der Leitende Baudirektor des Regierungspräsidiums Karlsruhe, Axel Speer – „Wir sind Verbesserungsmöglichkeiten gegenüber aufgeschlossen“. Das Ergebnis der Baumaßnahmen sei nicht ideal, sagte Bürgermeister Grempels: „Vor und in der Bauphase wurden die Fußgänger- und Radwege leider zu wenig thematisiert.“
Baumann wünschte sich eine Erleichterung für die Radfahrenden ohne einen Umweg über die Ampelanlage oder eine gefährliche ungesicherte Querung. Vor diesem Besichtigungstermin hatte er die Möglichkeiten bereits mit Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder besprochen. Eine Brücke für Fußgänger und Radfahrende hielten Speer und der ebenfalls vor Ort anwesende Bernd Braun, Leiter des Baureferats Nord, für schwierig umzusetzen.
Mögliche Verbesserungen könnten eine Verkehrsinsel oder Ampelanlage darstellen
Eine Querungshilfe in Form einer Verkehrsinsel oder eine Ampelanlage wurde ebenfalls diskutiert. „Ich denke, zunächst ist hier eine pragmatische Lösung zugunsten des Radverkehrs angebracht“, so Baumann. Das Regierungspräsidium schlug den nachträglichen Bau eines Fahrbahnteilers und eine so genannte Radwegefurt vor, um die Situation zu entspannen.
Doch nicht nur an dieser Stelle haben die Baumaßnahmen Probleme verursacht. Die Entfernung der straßenbegleitenden Wege für Fußgänger und Radfahrende hat dafür gesorgt, dass diese aktuell nur mit Umwegen auf die Salierbrücke und wieder herunterkommen. „Viele fahren sogar mit dem Rad neben den Autos auf der Bundesstraße zur Brücke hinauf, weil alles andere so umständlich ist“, berichtete Kreisrat Martin. „Das ist natürlich viel zu gefährlich“. Auf der Seite der Fahrbahn aus Richtung Speyer kommend wird zurzeit eine neue Rampe mit einem 2,5 Meter breiten Fahrradweg gebaut, die Speer und Braun der Gruppe zum Abschluss dieses Termins noch zeigten.
Der Weg zu einer sichereren Querung für den Fuß- und Radverkehr wird stufenweise gegangen. „Eine Verkehrskommission wird die Gegebenheiten für Radfahrende und Fußgänger an der Salierbücke am 1. Juni begutachten“, so der Leitende Baudirektor. Die bei dem von Baumann initiierten Vor-Ort-Termin besprochenen Probleme und Lösungsansätze würden dort in jedem Fall zur Sprache kommen, kündigte Speer an. Vorprüfungen einer Radwegefurt und eines Fahrbahnteilers würden zeitnah vorgenommen. Baumann wird nach eigener Aussage nicht lockerlassen und sich weiterhin für eine gute Lösung auch für Fahrradfahrer einsetzen.
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