„Maikids“

Jede Menge Spaß für junge Detektive, Artisten und Tänzer beim Hockenheimer Mai

Familienzentrum und zahlreiche Vereine bieten jungen Straßenfestbesuchern viel Abwechslung – Verlegung der Spielfläche schränkt Möglichkeiten deutlich ein

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Corinna Perner
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Ausprobieren ist angesagt: Bea Baumann (l.) übt sich mit Mama Eva im Tellerdrehen, auch Papa Mathias und Schwester Emma kommen in der Spielstraße auf ihre Kosten. © Corinna Perner

Hockenheim. Angebot top, neuer Platz und Wetterkapriolen ein Flop – nicht nur für das Maidorf gab es in diesem Jahr einen neuen Standort, sondern eben dadurch auch für das Kinderzentrum „Maikids“. Während Ersteres sich über einen Zugewinn an Platz freute, ging es dafür für „Maikids“ auf dem Parkplatz zwischen katholischer Kirche und Rathaus umso enger zu. Schade, denn ein dicht gedrängtes, abwechslungsreiches Bühnenprogramm, das am Standort des vergangenen Jahres dank mehr Platz besser zu bewundern war, und die Spielstraße des Familienzentrums – ehemals Kinder- und Jugendbüro Pumpwerk – unter der Leitung von Nina Unglenk-Baumann hätten mehr Raum gut vertragen können.

MaiKids

Buntes Programm für die Kinder beim Hockenheimer Mai 2023

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Mit einer Dauer von fünf Stunden war das Bühnenprogramm für Kinder im Vergleich zu den übrigen Angeboten des Traditionsfestes relativ kurz bemessen, zumal viele Familien den Weg in den „Maikids“-Bereich erst am späten Nachmittag fanden und Spielstraße sowie Stände bis 18 Uhr bereits wieder abgebaut sein mussten, um die Vorbereitungen für das Abendprogramm zu treffen.

Das war wohl auch Anlass für den durch ausladende Bühnentechnik verschärften Platzmangel für Tanz- und Kampfsporteinlagen auf der Bühne – die Gruppen rückten entsprechend zusammen oder wichen auf den Vorplatz aus. Ab 13 Uhr ging es nach der Eröffnung durch HMV-Geschäftsführerin Birgit Rechlin, Oberbürgermeister Marcus Zeitler und Nina Unglenk-Baumann im Programm Schlag auf Schlag. Vier Hockenheimer Vereine und zwei Anbieter aus dem Sportbereich zeigten Einblicke in ihr Repertoire und präsentierten so gemeinsam mit den Kindertheateraufführungen bis zum frühen Abend elf Programmpunkte.

Regenguss beim Hockenheimer Mai fordert Improvisation

Gleich mehrere Tanzgruppen aus der Tanzschule Feil vom Kinder- über Jugend- bis ins Erwachsenenalter sorgten für jede Menge elterliches und anderes Publikum gleich zu Beginn, nicht anders war es bei Garde- und Tanzmariechenauftritten der Karnevalsvereine CC Blau- Weiß und HCG. Mit den Auftritten der „Little Devils“-Cheerleadergruppe und des Kinder- und Jugendzirkus „Piccobello“ präsentierte sich der HSV mit zwei Abteilungen.

Mit Hilfe aus dem Publikum wird für „Cowboy Klaus“ ein Kaktus rasiert. © Corinna Perner

Letztere hatte ebenso wie „Blinklichter“-Theaterspieler Wolfgang Messner mit einem ordentlichen Regenschauer zu kämpfen. Mit etwas Improvisation und dem Wegfall einer Nummer glückte die Mischung aus Akrobatik, Einradshow und verschiedenen anderen artistischen Elementen trotz erschwerter Bedingungen. Das Publikum fand währenddessen unter Pavillons und Schirmen Schutz vor dem kühlen Nass.

Sowohl der BAC 55 Hockenheim als auch die WingTsun-Schule Hockenheim unter der Leitung von Andreas Klostermann stellten bei ihren Auftritten Elemente aus dem Training dar und ermunterten so den einen oder die andere Anwesenden zum selbst Hineinschnuppern in den Sport.

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Zwischen den Programmpunkten war Wolfgang Messner vom „Blinklichter“-Theater drei Mal mit seinem Cowboy Klaus samt pupsendem Pony am Start. Ansprechende Requisiten, aus dem Publikum gewonnene Statisten, die einen Kaktus rasieren oder Milchbruderschaft trinken durften, und musikalische Einlagen luden zum Lachen und Mitsingen ein. Zum Abschluss luden Claudia Groß und Sylvia Deuschel von der Tanzschule Feil wieder zur „Kids-Disco“ ein, zu Kinder- und Popmusik tanzten jede Menge Kinder bei nun wieder bestem Wetter in den Abend hinein.

„Maikids“ beim Hockenheimer Mai: 250 bis 300 Kinder machen mit

Beim am Vormittag begonnenen und parallel zum Bühnenprogramm stattfindenden Kinderangebot des Familienzentrums drehte sich alles um detektivische Fähigkeiten. Für fünf erfolgreich absolvierte Stationen aus den Bereichen Spürsinn, Geschicklichkeit und Co. gab es neben dem Detektivausweis samt Deckname und Fingerabdruck auch einen Preis aus der „Top-Secret-Kiste“.

In einem mit Strohballen abgegrenzten Bereich machte das vielköpfige, gut gelaunte Team um Nina Ungelenk-Baumann, Leiterin des Hockenheimer Familienzentrums, das Beste aus den beengten Verhältnissen. Immer wieder galt es dabei, das Übertreten der Absperrungen und damit Störungen des Spielbetriebs zu verhindern. Nicht fehlen durfte zudem das Spielmobil, aus dem platzbedingt nur ein kleiner Teil der Utensilien zum Einsatz kam, jedoch auch die kleineren Kinder etwas zum Spielen außerhalb der Stationen fanden. Etwa 250 bis 300 Kinder nahmen das Angebot des Familienzentrums dankbar an, schätzte Nina Unglenk-Baumann.

Etwas improvisieren mussten die Artistinnen und Artisten des Kinder- und Jugendzirkus Piccobello, ebenso wie Wolfgang Messner vom Blinklichtertheater kämpten sie zeitweise gegen einen Regenguss an. Bis auf eine Nummer konnte der Auftritt dennoch stattfinden, das Publikum harrte tapfer aus. © Corinna Perner

Für die Verpflegung sorgten ein Stand der Abteilungen Leichtathletik und Artistik des HSV, die mit Crêpes, Zuckerwatte, Getränken und Kuchen gemeinsam mit einem Eiswagen Leckereien bereithielten, und die Jahrgangsstufe 1 des Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums, bei der Hot Dogs und Getränke auf Abnehmer warteten.

Die Stadtkapelle Hockenheim freute sich über zahlreiche Besucher an ihrem Stand, die beim Glücksraddrehen Süßigkeiten oder kleine Preise erspielten, das eine oder andere Instrument ausprobierten oder eine kleine Rassel bastelten. Die unmittelbare Nähe zu den „Maikids“ bewährte sich, verzeichneten die jungen Musiker nach eigener Aussage doch einige Besucher mehr, als es an anderen Standorten der Fall gewesen war.

Der „Maikids“-Bereich kristallisierte sich während der gesamten Dauer erneut als Besuchermagnet heraus, sodass zu hoffen bleibt, dass im kommenden Jahr wieder eine größere Version, was Platz und Zeit angeht, am Start sein wird. „Kinder sind unsere Zukunft und wir sollten Kindern immer eine Bühne bieten“, sagte Oberbürgermeister Marcus Zeitler in seiner Begrüßungsrede – es wäre schön, wenn Hockenheim beim Straßenfest 2024 diesem Anspruch noch besser gerecht wird.

Freie Autorin Freie Mitarbeiterin für Hockenheim und Umgebung rund um die Themen Kultur, Religion sowie Land und Leute.

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