Betreuung

Gemeinde Altlußheim übernimmt evangelische Kindergärten

Personalmangel in der evangelischen Kindertagesstätte "Regenbogen" führt zu einem Wechsel in der Trägerschaft. Dieser dient der Gewinnung von zusätzlichem pädagogischen Personal für die Einrichtungen.

Von 
Andreas Wühler
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Die Krippenkinder der Kita Regenbogen sind schon in den ehemaligen katholischen Kindergarten umgezogen. Hier wäre Platz für die anderen Gruppen der Kita. © Norbert Lenhardt

Altlußheim. Spätestens seit der Gemeinderatssitzung im Februar, als der Elternbeirat des evangelischen Kindergartens Pusteblume das Wort ergriff und daraufhin wies, dass wegen der nicht mehr garantierten Betreuungszeiten die Vereinbarkeit von Beruf und Familien nicht gewährleistet ist, war klar, dass etwas geschehen muss.

Seitdem wurden zahlreiche Gespräche geführt, zum einen zwischen dem Rathaus und den Eltern, zum anderen von Bürgermeister Uwe Grempels und der evangelischen Kirchengemeinde und letztlich war das Thema auch Gegenstand einer nicht öffentlichen Sitzung des Gemeinderates, in deren Anschluss uns Bürgermeister Grempels eine mit der evangelischen Kirchengemeinde abgestimmte Pressemitteilung übersandt, in der es in erster Linie um den Wechsel der Trägerschaft geht.

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„Die politische Gemeinde Altlußheim und die evangelische Kirchengemeinde Altlußheim reagieren auf den anhaltenden Personalmangel in der evangelischen Kindertagesstätte ,Regenbogen‘ und führen Gespräche mit dem Ziel einer Betriebsübergabe beider örtlichen evangelischen Kindertagesstätten an die politische Gemeinde spätestens zum Jahreswechsel 2023/2024“, heißt es darin. Wie Grempels im Gespräch mit unserer Zeitung bekräftigt, macht dieser Schritt nur Sinn, wenn er beide Kindergärten betrifft.

Der Altlußheimer Gemeinderat hat sich in einer nicht öffentlichen Sitzung mehrheitlich für diesen Schritt ausgesprochen, heißt es in der Erklärung. „Vorausgegangen waren dem Beschluss in gleicher Sitzung ein intensiver Austausch und die Beratung mit dem Kirchengemeinderat, Vertretern des evangelischen Verwaltungs- und Serviceteams und Pfarrerin Eva Weisser“, wird festgestellt.

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„Sowohl Kirchengemeinde als auch politische Gemeinde sehen sich in einer Verantwortungsgemeinschaft. Gemeinsam will man die Verlässlichkeit der Betreuung wieder in vollem Umfang gewährleisten und im Sinne der betroffenen Eltern, Kinder und Beschäftigten handeln. Durch die angestrebte Trägerschaft bei der Kommune können insbesondere neue zusätzliche pädagogische Fachkräfte gewonnen werden, die unter den aktuellen Rahmenbedingungen bei der Kirche nicht beschäftigt werden können.“

Ein Kompromiss für Altlußheim und die evangelische Kirchengemeinde

Ferner sei es dem Kirchengemeinderat und der politischen Gemeinde wichtig, dass die bisherigen religionspädagogischen Angebote der evangelischen Kirche weitergeführt werden können. „Die bisherige enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und evangelischer Kirche ist eine gute Basis für die anstehenden Herausforderungen und soll trotz Wechsel der Trägerschaft fortgeführt werden“, heißt es abschließend.

Eine Lösung, mit der alle leben können. „Unser Ziel war und ist es, dass es den Kindern gut geht“, betonte Pfarrerin Weisser im Gespräch mit unserer Zeitung. Auch der Elternbeirat kann mit der Lösung leben. Zumal dessen Vertreterinnen immer wieder betonten, dass es ihnen nicht um eine Schuldfrage, sondern um Lösungen gehe. Und um diese zu finden, dürfte der Suche nach neuem Personal eine Schlüsselrolle zukommen. Bei der Suche kann die politische Gemeinde wohl schlanker agieren als die Kirchengemeinde, in deren Entscheidungen zahlreiche Stellen eingebunden werden müssen.

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