Ursachensuche

Taucher finden Quelle der Verunreinigung im Blausee Altlußheim

Der Altlußheimer Blausee ist weiterhin geschlossen: Berufstaucher aus Mannheim suchen am Mittwochabend nach der Quelle des Ölfilms und werden am Grund des Sees fündig.

Von 
Andreas Wühler
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Einer der Berufstaucher der Firma Kesberg aus Mannheim mit den Überresten der ge-borstenen Öldose. Doch noch müssen Reste auf dem Boden des Sees liegen. © Grempels

Altlußheim. Ein Bürgermeister zwischen Hoffen und Bangen: Uwe Grempels, Vorsitzender des Zweckverbandes Lußheim – die Gemeinde Altlußheim und Neulußheim betreiben die Freizeitanlage gemeinsam – hat immer noch die Hoffnung, dass die festgestellte Verschmutzung im Badesee schnell beseitigt werden kann.

Nachdem Anfang der Woche der Ölfilm auf dem Wasser entdeckt worden war, waren die Betreiber noch zuversichtlich, das Problem schnell im Griff zu haben. Doch imprägnierte Holzschwellen, die anfänglich als Ursache in Verdacht standen, mussten schnell ausgeschlossen werden, die Suche konzentrierte sich nun auf Altlasten in dem ehemaligen Baggersee. Vorsorglich, und um Luft für die anstehenden Arbeiten zu haben, wurde der Badebetrieb für zunächst eine Woche bis einschließlich Donnerstag, 6. Juli, eingestellt.

Berufstaucher aus Mannheim finden den vermeintlichen Überltäter

Am Mittwochabend kamen Berufstaucher der Firma Kesberg aus Mannheim an den See, um sich ein Bild vor Ort zu machen. Als sie sich spontan zu einem Tauchgang entschlossen, wurden sie schnell an der von der Freiwilligen Feuerwehr ausgemachten Stelle, wo die Quelle der Verunreinigung vermutet wurde, fündig: Sie bargen die Reste einer Öl- beziehungsweise Schmierfettdose, die wohl sei Jahrzehnten im Boden des Sees lag und korrodiert ist.

Nachdem die Dose geborgen war, konnte kein weiterer Öleintrag festgestellt werden und bei Grempels wuchs die leichte Hoffnung, den See früher als gedacht wieder öffnen zu können. Doch im Laufe des Donnerstags dann die Ernüchterung: Ein Überflug mit der Drohne der Freiwilligen Feuerwehr zeigte, dass noch immer Öl an die Wasseroberfläche kommt. Zwar in wesentlich geringerem Maße als zuvor und in deutlich größeren Zeitabständen, Grempels spricht von 20 Minuten, aber dennoch, das Problem besteht weiterhin.

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Immerhin, die als Ultima Ratio ins Spiel gebrachte Lösung, den nicht weit vom Ufer entfernten Bereich, in dem die Quelle des Übels ausgemacht wurde, auszubaggern ist vorerst vom Tisch. Nicht nur für Grempels eine Horrorvorstellung, mit tonnenschwerem Gerät an den See zu kommen. Die Schäden, die die Rasenfläche nehmen würde, sind kaum vorstellbar. Doch wie gesagt, aktuell ist dies keine Option.

Die Taucher sollen weitere Gänge in den Blausee Altlußheim durchführen

Vielmehr setzte sich der Verbandsvorsitzende am gestrigen Freitag nochmals mit der Firma Kesberg in Verbindung, um einen Termin mit den Tauchern auszumachen. Aktuell laufen die Absprachen für eine Terminfindung, eventuell, diese leise Hoffnung hat der Bürgermeister, könnte es gar mit einem Einsatz am Wochenende klappen. Realistisch sind wohl Tauchgänge Anfang kommender Woche.

Die Taucher werden dann gründlich den Boden absuchen, eventuell muss dieser zuvor abgesaugt werden, damit sämtliche potenziellen Verursacher entfernt werden können. Dann heißt es abwarten und beobachten, die Drohne der Feuerwehr wird das Gewässer wieder überfliegen und beobachten. Tritt kein neues Öl mehr an die Oberfläche, dann kann das Wasser beprobt werden und letztlich das Gesundheitsamt darüber entscheiden, wann der Badebetrieb wieder aufgenommen werden kann.

Kein Wunder, wenn ob dieser Konstellation Bürgermeister Uwe Grempels von einer bedrückenden Situation spricht. Altlasten, die über Jahrzehnte im Boden schlummerten offenbaren nun ihr gefährliches Potenzial, die Verursacher sind längst nicht mehr auszumachen.

Die erste Freude nach dem Fund wich der Ernüchterung: Noch kommt Öl an die Ober-fläche, wie das Drohenbild zeigt. Doch nur noch minimal. © Grempels

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