Brühl. Wie bereits am Vortag betritt Anna das Brühler Freibad auch an diesem Dienstag durch das Drehkreuz am Haupteingang. Plastikkarte an den Scanner halten, grünes Aufleuchten und hinein ins Badevergnügen. Anna ist routiniert. Sie ist seit Jahren Stammgast im Brühler Freibad und Inhaberin einer Saisonkarte. Was sie beim Eintritt noch nicht weiß: Die nächste Badesaison ist schon eingesackt. Die 60 Euro, die eine ermäßigte Saisonkarte kostet, kann sie sich diesmal sparen. Anna ist an diesem Dienstag in Brühl Besucherin Nummer 50 000 in der laufenden Freibadsaison. Eines der Präsente: eine kostenlose Saisonkarte.
Die 13-jährige Brühlerin ist dem Freibad von Kindesbeinen an treu. Als Kind habe sie in den hiesigen Becken das Schwimmen erlernt und ein Schwimmabzeichen erworben. Von schlechtem Wetter lässt Anna sich ebenfalls nicht abschrecken. „Ich war auch schon bei Regen hier“, sagt die Gymnasiastin. Auch am Dienstagmittag verdecken Wolken die wärmenden Strahlen der Sonne. Gemeinsam mit Schulfreund Mika peilt sie trotzdem wie selbstverständlich einen Platz ganz hinten auf der Liegewiese an. „Das ist unser Stammplatz geworden“, sagt Anna über die Stelle neben dem Volleyballfeld.
Den zeigt sie dem gleichaltrigen Mika am Dienstag zum ersten Mal. Für den Ilvesheimer ist es eine Premiere in Brühl. Das dortige Freibad hat aktuell geschlossen. Es wird umfassend umgebaut. „Die Rutsche ist nicht so groß und hier gibt es sehr viele Grünflächen“, bemerkt er auf den ersten Blick die Unterschiede zum heimischen Bad.
E-Ticket in Brühler Freibad wird selten genutzt
Im Gegensatz zu Anna besitzt der Ilvesheimer entsprechend keine Saisonkarte. Die Tageskarte besorgt er sich am Automaten. Neben der klassischen Kasse und dem zweiten Eingang am Hallenbad-Parkplatz eine der drei Möglichkeiten, das Freibad zu betreten. Noch schneller und flexibler können sich Besucher ins Vergnügen stürzen, wenn sie das Ticket im Vorfeld online unter https://bruehl-baden.baeder-suite.de kaufen. Der Eintritt erfolgt dann über einen QR-Code auf dem Smartphone, der auch am Hintereingang genutzt werden kann.
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Eine Option, von der noch zu wenige Gäste Gebrauch machen. Momentan sei es etwa jeder fünfte. Zukünftig soll der Anteil steigen. „Wir wünschen uns 50 Prozent“, gibt Bäderleiter Patrick Berndt das Ziel aus.
Rückgang der Besucherzahlen durch unbeständiges Wetter
Die meisten Besucher würden es nach wie vor bevorzugen, in der Schlange zu stehen. Wobei diese sich in der aktuellen Saison seltener bildet. Die 50 000er-Grenze bricht das Freibad meist im Juli. Rund 20 000 Gäste weniger als in der Vorsaison verzeichne es aktuell. Grund für den allerorts zu beobachtenden Rückgang ist das unbeständige Wetter. Mit 75 000 Besuchern die nächste Schallmauer zu durchbrechen, halten die Verantwortlichen für wenig realistisch, auch die 67 000 aus dem Vorjahr wird das Bad wohl nicht erreichen. „Es ist eine schwierige Saison“, meint Bürgermeister Dr. Ralf Göck.
Lediglich einen kurzen Fußweg muss Anna zurücklegen. Belohnt wurde der am Dienstag neben der Saisonkarte mit einem Badehandtuch mit Freibadmotiv, einem Blumenstrauß, einem Essensgutschein für den Kiosk im Bad und einem Regenschirm – symbolisch für das durchwachsene Wetter in dieser Saison. Durch die Neubaugebiete rund um das Freizeitbad hoffen sie in den kommenden Jahren wieder auf einen Aufschwung, zeigt sich Bäderleiter Berndt optimistisch. Anna jedenfalls wird ihnen erhalten bleiben.
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