Brühl. Er war kürzlich noch prachtvoller Schmuck vieler Wohnzimmer, plötzlich war er schon wieder scheinbar nutzloser Abfall am Straßenrand: So ging es zu Beginn des Jahres den mehr als 29 Millionen Weihnachtsbäumen in Deutschland. Kaum fängt das neue Jahr an, verliert der Baum schnell an Glanz – und Nadeln. Dann muss er möglichst schnell raus aus der Wohnung.
Auch wenn es in einigen Regionen noch immer den Brauch gibt, die Weihnachtszeit erst am Lichtmesstag, 2. Februar, ausklingen zu lassen: In den meisten Häusern wird der Baum nach dem Dreikönigstag abgeschmückt und die Krippe wieder in den Keller geräumt. Und dann schlägt in Brühl die Stunde der Christdemokraten. Seit Jahrzehnten sammeln die Mitglieder der örtlichen CDU gegen eine Spende das abgeschmückte Weihnachtsgrün zur weiteren Verwertung in den Straßen. Das so erwirtschaftete Geld wird dann alljährlich im Februar an Kinder- und Jugendeinrichtung der Gemeinde verteilt.
Lob vom Bundestagsmitglied Gutting
„Es ist ein tolles Zeichen, dass sich die Partei dabei über die eigentlich politischen Themen hinaus in der Gemeinde engagiert“, lobte unter anderem Olav Gutting, seit 2002 CDU-Mitglied des Deutschen Bundestages, der mit seinem Wahlkampfmobil natürlich bei der Spendenübergabe im Kindergarten Sankt Lioba Zwischenstation machte.
„Auf diese Weise werden Einrichtungen der Kinderbetreuung ünterstützt, die dadurch Projekte verwirklichen können, für die im eigentlichen Etat kein Geld vorhanden ist“, meinte der Parlamentarier mit Blick auf die Liste der Spendenempfänger - zumeist konfessionelle und kommunale Kindergärten der Gemeinde, deren Budget aus Gemeindetöpfen viele zusätzliche Angebote nicht möglich machen würden. Da sei es gut, dass die örtliche CDU diese Finanzlücke mit ihrem ehrenamtlichen Engagement vor Ort schließe, so das Bundestagsmitglied.
Für Brühler Kinder- und Jugendarbeit
Gerhard Zirnstein, CDU-Ratsmitglied und in der katholischen Kirchengemeinde aktiv, dankte der Partei für die Unterstützung der frühkindlichen Kindererziehung auf unkompliziertem Wege. Und so werde die Gelder in den Einrichtungen dort eingebracht, wo öffentliche Mittel nicht fließen. Beispielsweise beim katholischen Kindergarten Sankt Michael, bei dem für die Turnhalle endlich verschiedene Bewegungselement gekauft werden können, für die es ansonsten im Budget nicht geeicht hätte, sagt dessen Leiterin Nathalie Reiser. Die Leiterin des gastgebenden Kindergartens Sankt Lioba, Alexandra Kessler, möchte die 500 Euro der CDU-Spende in eine Misikanlage stecken, damit die endlich einmal funktioniere. Silvia Zobeley will das Geld - es wurde durchweg in 500-Euro-Einheiten vergeben - für Spiele und Materialien für die erweiterte Krippe investieren.
Ausflüge in die Regin finanzieren
Beim evangelischen Kindergarten der Kleinen Strolche in Rohrhof sei noch nicht klar, wohin das Geld fließe, erklärt Bobby Opondo. Seine Kollegin vom Heiligenhag weiß es sofort. „Im vergangenen Jahr haben wir damit die Ausflüge in den Oftersheimer und Ketscher Wald finanziert - das wollen wir wieder machen.“
CDU-Ortsvorsitzender Kenneth Gund zeigte sich angesichts dieser Aufzählung zufrieden, ganz parteiunabhängig die Arbeit für die Jüngsten unterstützen zu können. Und so gingen zwei weitere Spendenschecks an die Brühler Jugendwehr, die laut Jugendwart Christoph Hemmerich für das Camp in Sinsheim genutzt werde, und an die Bläserakademie, die seit Jahren den CDU-Festakt zum Tag der Deutschen Einheit musikalisch abrunde.
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