Nachbericht

Ehrungsabend der Feuerwehr Brühl: Wandel erhöht Komplexität

Beim Ehrungsabend zieht Kommandant Marco Krupp Bilanz und begrüßt fünf neue junge Gesichter, die nun aus der Jugendfeuerwehr in die Freiwillige Feuerwehr in Brühl nachrücken.

Von 
Catharina Zelt
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Lennox Kirchberger (v.l.) , Florian Mehrer, Maurice Simon, Victoria Kemptner, stellvertretender Jugendwart Ron Pregartner und Jugendwart Torben Wedel freuen sich über die neuen Einsatzkräfte, die übernommen worden sind. © Drees

Brühl. An Nachwuchs mangelt es der Freiwilligen Feuerwehr Brühl nicht. Zumindest lässt sich das mit Blick auf die fünf Jugendlichen festhalten, die beim Familien- und Ehrungsabend von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung übernommen worden sind. Jugendwart Torben Wedel berichtete außerdem davon, dass in diesem Jahr bereits zwölf neue Jungen und Mädchen der Jugendabteilung beigetreten sind. „Die heutigen Investitionen in den Jugendbereich sind allemal Investitionen in die Einsatzmannschaft von morgen“, betonte Kommandant Marco Krupp.

Er erklärte nach der musikalischen Eröffnung des Spielmannszuges unter Stabführung von Andreas Schließer, dass die Feuerwehr in diesem Jahr bislang auf 149 Einsätze gefahren ist. Das Spektrum reichte von Bränden und Hilfeleistungen bis hin zu Hochwasseralarmen und Sturmschäden. Das Alarmaufkommen steige von Jahr zu Jahr, ebenso die Qualität der Einsätze. Zum einen verlasse sich der Mensch in der heutigen Zeit immer mehr darauf, dass bei großen und kleinen Problemen schnell Hilfe von staatlicher Seite komme. So durfte die Wehr bei vielen kuriosen Meldungen einschreiten. „Vom feststeckenden Ring auf einem geschwollenen Finger, von großen ,exotischen’ Spinnen in der Wohnung, einer Betonspur auf der Fahrbahn – und noch einige Einsätze mehr, die sich im ersten Moment nicht zuerst als ordinäre Aufgaben der Feuerwehr einordnen lassen“, erklärte Krupp.

Kommandant Marco Krupp (v. l.), Joachim Brokmeier, Hans-Dieter Ley, Frank Zobeley, Kreisstabführerin Manuela Beer, Andreas Schließer, CDU-Landtagsabgeordnete Christiane Staab, Dean Faber, Melanie Schuhmacher, Thomas Kemptner, Bürgermeister Dr. Ralf Göck und Stefan Mehlich freuen sich über die Ehrungen. © Drees

Mehr Einsätze durch Extremwetter

Auf der anderen Seite würden auch stetig die Einsätze der sogenannten Flächenlagen steigen, welche durch starke Wetterereignisse hervorgerufen werden, wie zum Beispiel von Wasser voll gelaufene Keller nach einem Starkregen. „In Verbindung mit den immer häufigeren niederschlagsärmeren Sommermonaten, bei denen Brände durch Dürre die Wehr fordern, sind dies alles die Zeichen des Klimawandels, die wir leider aus unserer langjährigen Einsatzstatistik schon sehr gut ableiten können“, meinte der Kommandant.

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Hinzu komme der technologische Wandel. Themen wie energetische Sanierungen von Wohngebäuden und die aufkommende Elektromobilität hätten demnach einen hohen Einfluss auf die Qualität der Einsätze, auf die sich die Wehr technisch und taktisch vorbereiten müsse. „Die Kernaufgaben der Wehr haben sich nicht geändert, aber die Randbedingungen und die Häufigkeit der Einsätze sind andere“, fasste Krupp zusammen.

Krupp sprach explizit den Feuerwehrbedarfsplan an, der in diesem Jahr erarbeitet wurde. Dieser gleiche das Gefahrenpotential der Gemeinde mit dem Stand der Feuerwehr ab und zeige auf, wo Handlungsbedarf besteht. „Hier bitte ich die politischen Entscheidungsträger, auch in Zeiten von sehr knappen finanziellen Haushaltsmitteln, nicht an der falschen Stelle zu sparen und den Handlungsempfehlungen des Feuerwehrbedarfsplanes zu folgen“, machte der Kommandant deutlich.

Jubiläen stehen bevor

Er richtete den Blick auch in die Zukunft, denn die Feuerwehr feiert 2025 ihr 125-jähriges und der Spielmannszug sein 100-jähriges Bestehen. Dazu soll am 29. März in der Festhalle auf die Geschichte der Wehr und des Spielmannszuges zurückgeblickt werden. Richtig gefeiert werden soll dann vom 26. bis zum 28. September, wenn der Schwimmbadparkplatz in eine Festmeile verwandelt wird. In den dunklen Abendstunden am 31. Oktober wird außerdem ein Halloween-Nachtumzug durch die die Straßen ziehen. Zuletzt plant die Feuerwehr, sich mit einer Kranzniederlegung am Totensonntag zu beteiligen.

Bürgermeister Dr. Ralf Göck hatte ebenfalls nur liebe Worte für die „Feuerwehrfamilie“ übrig. Er hob hervor, wie stark und routiniert sie die Einsätze bestreite. „Die Brühler Bürger dürfen sich sicher fühlen mit dieser starken Wehr“, sagte er. Wenn Not am Mann sei, seien alle da, um zu helfen. Das sehe man auch bei den Tagen der offenen Tür, wenn alle mit anpacken.

Einzeln dankte Krupp allen Abteilungen, den Kameraden sowie deren Familien. Anschließend ehrten er, Kreisstabführerin Manuela Beer sowie CDU-Landtagsabgeordnete Christiane Staab und Bürgermeister Göck Mitglieder der Feuerwehr für ihre langjährigen Verdienste. Allen voran Hans-Dieter Ley, der die Ehrennadel in Gold für 60 Jahre Feuerwehrzugehörigkeit vom Kreisfeuerwehrverband verliehen bekam.

Lennox Kirchberger (v.l.) , Florian Mehrer, Maurice Simon, Victoria Kemptner, stellvertretender Jugendwart Ron Pregartner und Jugendwart Torben Wedel freuen sich über die neuen Einsatzkräfte, die übernommen worden sind. © Drees

Die Geehrten

60 Jahre in der Einsatzmannschaft: Hans-Dieter Ley.

40 Jahre: Thomas Kemptner, Frank Zobeley, Dean Faber, Andreas Schließer und Stefan Mehlich.

40 Jahre im Spielmannszug: Joachim Brokmeier.

30 Jahre in der Einsatzmannschaft: Melanie Schuhmacher.

Gemeindeehrungen: Feuerwehrehrenzeichen in Silber für 25 Jahre: Marco Krupp.

Ehrennadel der Gemeinde Brühl in Gold: Melanie Schuhmacher.

Von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzmannschaft übernommen wurden Victoria Kemptner, Lennox Kirchberger, Florian Mehrer, Johanna Schmiedel und Maurice Simon. caz

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