Technik

Geothermie in der Region Schwetzingen: Energie aus 3500 Metern Tiefe

So soll das hydrothermale Verfahren für Geothermie funktionieren

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Die Grafik zeigt das Prinzip der Wärmegewinnung per Geothermie. Das Wasser wird aus Klüften im Untergrund entnommen – bis in 3500 Metern Tiefe – und die Wärmeenergie über eine entsprechende Anlage ans bestehende Fernwärmenetz abgeben. Versorgt werden sollen damit im Gebiet Hardt Haushalte im Dreieck Mannheim, Schwetzingen Heidelberg und Speyer. © Geohardt

Region. Geothermie, also die Erdwärme, ist eine erneuerbare Energiequelle, die die vorhandene Wärmeenergie im Erdinneren nutzt. Über geschlossene Thermalwasserkreisläufe will dass Unternehmen Geohardt diese Wärme aus der Tiefe in geothermischen Erzeugungsanlagen für Verbraucher in der badischen Kurpfalz nutzbar machen.

In der Region im Dreieck Mannheim, Heidelberg und Speyer sollen aktuell drei Geothermieanlagen dabei unabhängig von der Witterung und Tages- oder Jahreszeiten Energie für das vorhandene Fernwärmenetz liefern – so die Perspektive des Unternehmens, das eine Tochter von EnBW und MVV ist. Schwetzingen, Speyer und Mannheim besitzen ja bereits Fernwärmenetze.

Im Erdkern herrschen Temperaturen von bis zu 7000 Grad Celsius. An der Erdoberfläche sind es hingegen Temperaturen von durchschnittlich 14 Grad Celsius. Dies bedingt ein kontinuierliches Nachfließen eines Wärmestroms in Richtung Erdoberfläche, heißt es in einer Geohardt-Information zu diesem Thema.

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An geothermisch besonders günstigen Standorten, wie im Oberrheingraben und damit auch der Schwetzinger Hardt, nehme die Temperatur sogar bis zu vier Grad Celsius pro 100 Meter Tiefe zu. Daher werden in rund 3500 Metern Tiefe schon Temperaturen von über 160 Grad Celsius erreicht. Die erste Bohrung in Brühl hat gezeigt, dass diese Annahmen nicht hypothetisch, sondern wirklich festzustellen sind. Diese Erdwärme, Geothermie, soll in Zukunft zum klimaneutralen Heizen genutzt werden, so Geohardt.

In hydrothermalen geothermischen Systemen werden bestehende Wasservorkommen über mindestens zwei Tiefbohrungen in einem geschlossenen Kreislauf geführt. Das heißt über eine sogenannte Produktionsbohrung wird heißes Tiefenwasser an die Erdoberfläche befördert und mittels Wärmetauschern zur Energiegewinnung genutzt. Diese Energie soll dann in das vorhandene Fernwärmenetz eingespeist werden, um die Haushalte mit Wärme zu versorgen.

Das gesamte System an der Erdoberfläche ist dann vollständig geschlossen. Das zurückgeleitete Wasser verteilt sich wieder im Untergrund und kann laut Geohardt nach der Passage durch das heiße Gestein zu einem Teil erneut in der Förderbohrung zu Tage gefördert werden. „Nach menschlichen Maßstäben ist die im Untergrund gespeicherte Wärme unerschöpflich“, heißt es bei Geohardt optimistisch. ras

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