Brühl. Die Freude war groß am Samstagvormittag in der Brühler Ratsstube im Herzen der Hufeisengemeinde, denn gefeiert wurde das 125-jährige Bestehen des Gewerbevereins Brühl und Rohrhof (GB) mit einem festlichen Umtrunk. Neben Bürgermeister Dr. Ralf Göck, der ein Grußwort sprach, nahmen auch zahlreiche Gemeinderäte und Vertreter der Gemeindeverwaltung teil, viele Gewerbetreibende und der Landtagsabgeordnete Daniel Born.
„Dieses Jubiläum ist für uns ein Meilenstein, der die lange Tradition und die starke Gemeinschaft unseres Vereins würdigt“, meinte der Gewerbevereinsvorsitzende Ralf Schwarz, der ergänzte: „125 Jahre Gewerbeverein ist eine beeindruckende Zeitspanne, voller Tradition, die uns mit Stolz erfüllt und uns motiviert, die Werte des lokalen Gewerbes weiter zu stärken und sichtbar zu machen.“
Besonders freue er sich, dass nach elf Jahren wieder eine im Anschluss und am Folgetag stattfindende Leistungsschau – in kleinerem Raum und mit frischem Konzept – dank großem Engagement der Mitglieder möglich geworden sei, bei denen er sich herzlich bedankte. Bürgermeister Dr. Ralf Göck gratulierte ebenfalls und betonte seine Verbundenheit mit dem GB, einem Verein, bei dem er dies quasi mit der „Muttermilch“ eingesogen habe, denn auch seine Eltern seien Brühler Gewerbetreibende gewesen.
„Überall werden die Ortskerne ausgedünnt, aber hier ist alles belebt – noch“, und rief auf: „Damit das so bleibt, brauchen wir das Engagement der Gewerbetreibenden, für das ich mich herzlich bedanke.“ Besonders freue er sich, dass es seit Langem wieder einmal eine Leistungsschau gebe. Dann sprach er dem Handel vor Ort Mut zu, sich auch online zu betätigen: „Vor gut zehn Jahren gab es schon einmal einen Vorstoß, eine gemeinsame Internetplattform der Brühler und Rohrhofer Händler zu erschaffen, was leider nicht gelang.“
Dies gelte es aber nun weiterzuverfolgen, um auch digital besser sichtbar zu werden. „Nichts zu tun ist immer schlecht. Zeigt die Kraft, die in euch steckt und motiviert euch gegenseitig“, rief er auf. Geschenke hatte das Gemeindeoberhaupt auch dabei: 625 Euro, denn bekanntermaßen gebe es von der Gemeinde bei Jubiläen fünf Euro pro Jahr des Vereinsbestehens. Zusätzlich gab es einen Brühl-Rucksack, den Göck mit einer humorvollen Anmerkung übergab.
Gemeinderat Wolfram Gothe sprach dem GB ebenfalls seine Glückwünsche aus, dem er zehn Jahre lang, bis 2003, selbst vorsaß. Gekommen war er jedoch als Vorsitzender der IG Vereine, von der es 250 Euro zum Jubiläum gab, eine Summe, geregelt durch die Vereinsstatuten, die zwei Euro pro Jahr des Bestehens vorsehen würden.
Gerne erinnerte er sich an seine Zeit als GB-Vorsitzender und freute sich: „Damals haben wir schon vieles auf den Weg gebracht, das bis heute Bestand hat, so auch die Glückssternaktion in der Weihnachtszeit.“ Auch über das Wiederaufleben der Gewerbeschau war Gothe erfreut. Er wies zudem darauf hin, dass der Verein eigentlich schon 126 Jahre alt sei, denn gegründet worden sei er schon 1899.
Launig wurde es, mit Hinweis auf den am Sonntag im Rahmen der Gewerbeausstellung anwesenden Krimiautor Klaus Maria Dechant und sein Werk „Fahr nicht fort, stirb am Ort“, als er ein Mitbringsel als Beweis vorzeigte, dass es etwas Ähnliches hier schon einmal gegeben habe – ein altes Plakat mit der Aufschrift: „Familie Krottengockels Haushaltsspartip: Fahr nicht gleich fort, kauf doch im Ort! Bund der Selbstständigen Brühl und Rohrhof.“ Im Anschluss erkundeten die Anwesenden gemeinsam die Stände in der Festhalle gleich nebenan.
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