Ketsch/Brühl. Sehr gut könne sich der Brühler Bürgermeister und Kreisrat Dr. Ralf Göck, der seit 2005 der Regionalversammlung der Metropolregion Rhein-Neckar angehört, an die Beschlussfassung für den ersten einheitlichen Regionalplan Rhein-Neckar im Jahre 2013, erinnern, heißt es in einer Pressemitteilung der SPD-Fraktion im Verband Region Rhein-Neckar (VRRN).
Diese Körperschaft in der Metropolregion ist Teil des öffentlichen Rechts und Träger der Regionalplanung und -entwicklung. Die Entscheidung sei damals einstimmig gefallen, also auch mit Zustimmung von Bündnis 90/Die Grünen , heißt es in der Presseerklärung weiter. Aber an ein Gespräch bei den Nutzungsmöglichkeiten, gar an eine explizite Diskussion über das Thema „Entenpfuhl“ könne er sich nicht erinnern, so Göck laut SPD-Regionalfraktion.
Vorwürfe zurückgewiesen
Damit weisen die SPD-Regionalpolitiker die Vorwürfe des Ketscher Gemeinde- und Kreisrat Günther Martin zurück, eine „Seilschaft aus SPD und CDU“ habe dieses Auskiesungsvorhaben in den Regionalplan gebracht, und bestätigen die Verantwortung des Landes für die Sicherung der Rohstoffvorkommen in Baden-Württemberg.
Abgesehen davon, dass diese Seilschaft dann ja auch die Grünen umfasst hätte, zeigt Fraktionsvorsitzender Matthias Baaß (Viernheim) einen weiteren Punkt auf: Solche Rohstoffvorkommen würden vom Landesbergamt in Freiburg, das auch für die Geothermie zuständig ist, erfasst, auf Eignung geprüft und dann an die jeweils für die Planung zuständigen Regionalverbände überwiesen. Dort prüfe man die Umweltbelange und weise die Eignung die so vom Land gemeldeten Flächen aus.
„Dass Regionalpolitiker ein Rohstoffvorkommen entdecken und dann in den Regionalplan hieven, halte ich für fast unvorstellbar“, ergänzt auch der langjährige Ludwigshafener Stadtrat und Fraktionsgeschäftsführer Udo Scheuermann. Zum derzeitigen Sachstand beim Thema „Entenpfuhl“ hätten sich die SPD-Regionalräte aber erkundigt und teilen weiter mit, dass einige Jahre nach der Ausweisung dieses Rohstoffvorkommens die Grundwasserschutzzone genau in Richtung des Entenpfuhls erweitert werden solle.
Gutes Ende in Reichweite?
Die SPD-Regionalpolitiker gehen demnach davon aus, dass das Wasserrechtsamt des Landes dem Schutz des Grundwassers höhere Priorität einräume. Damit wäre eine Auskiesung des „Entenpfuhls“ vom Tisch und niemand brauche mehr nach „Schuldigen“ zu suchen, so Göck. Als stellvertretender Vorsitzender des Planungsausschusses, sieht er „ein gutes Ende dieser Debatte in Reichweite“, heißt es zum Schluss der Presseerklärung. zg/ras
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