Brühl. Das Hochwasser des Rheins hat am Donnerstagnachmittag den Sommerdamm bei Rohrhof überwunden und fließt nun in die Schwetzinger Wiesen. Und noch ist der Scheitelpunkt der Flutwelle nicht erreicht gewesen. Bis diesen Freitag, 15. Dezember, werden die Pegelstände laut Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg noch weiter ansteigen. Es wird von den zuständigen Stellen aber nicht von einer Gefahr für die Brühler und Rohrhofer Wohnbebauung im Ortsetter ausgegangen.
Das Maximum wird demnach bei knapp 7,50 Metern am Pegel Speyer erwartet. Danach würde der Wert knapp unterhalb der Hochwassermarke II wieder abschwellen – voraussichtlich in der gleichen Geschwindigkeit, wie er in den vergangenen Tagen angewachsen ist.
Doch dann wird das Wasser im Naturschutzgebiet zwischen Flussbett und Ort nicht plötzlich verschwinden. Es wird dauern, bis dort das Gelände wieder auftaucht. Der Boden ist durch die Regenfälle der vergangenen Zeit einfach zu gesättigt, um die Wassermassen aufzunehmen.
Hochwasser in Brühl: Sperrung der Wege
Entsprechend wird es noch einige Tage dauern, bis die Sperrungen der Wege in die Auenlandschaften wieder aufgehoben werden können. Außerdem werden beispielsweise die Mitglieder des Sportgemeinde, deren Vereinsanlagen am Weidweg davon stets am stärksten betroffen sind, noch einige Zeit mit dem Druckwasser zu kämpfen haben.
Entsetzt zeigte sich der Leiter der Ordnungs- und Hauptamtes Jochen Ungerer von der Rücksichtslosigkeit und Risikoverachtung der vielen Schaulustigen. Sie parkten teilweise die Straßen und Wege vor den Absperrungen zu, sodass keine Einsatzfahrzeuge mehr durchfahren könne. Dann würden Gaffer auch noch das Durchgangsverbot umgehen. „Da greifen wir inzwischen rigoros durch und sprechen Bußgelder aus“, unterstreicht Ungerer.
Ein Grund für dieses harte Durchgreifen der Ordnungskräfte ist neben der Gefahr in die sich diese Gaffer begeben, auch der Schutz von Einsatzkräften, die sich bei der eventuellen Rettungsaktion ebenfalls in Gefahr bringen würden. „Außerdem ist in den nun nach und nach überschwemmten Gebieten viel Wild unterwegs, das in Panik aufs Trockene flüchten möchte – werden sie durch Hochwassertouristen wieder zurück ins Hochwasser getrieben, ist das für die Tiere der sichere Tod“, so Ungerer.
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