Brühl. Lara Krupp strahlte über das ganze Gesicht. Die Ideengeberin der ersten Inklusionssitzung der „Rohrhöfer Göggel“ in der Brühler Festhalle hatte soeben einen der Höhepunkte des Abends erlebt: Die Inthronisierung des ersten Inklusionsprinzenpaares. „Das war schon etwas ganz Besonderes“, sagte Krupp und fügte sofort an: „In die vielen glücklichen Gesichter zu schauen, da geht mir echt das Herz auf.“
Auch Krupps Mitorganisatorin Vanessa Frey kam aus dem Grinsen gar nicht mehr raus. Prinzessin Irina I., die mit Prinz Rüdiger I. – wem sonst, als dem langjährigen Standartenträger der Brühler „Kollerkrotten“ Rüdiger Mehrer hätte diese Ehre gebühren sollen – auf der Bühne Platz nahm, ist ihre Schwester.
„Es so lange geheim zu halten, ist Irina echt schwergefallen. Sie war heute echt wahnsinnig nervös“, sagte Frey. „Seit ich 2013 Faschingsprinzessin war, wollte sie auch gerne einmal Prinzessin werden. Jetzt ist für sie ein Traum in Erfüllung gegangen.“ Auch dank ihrer Schwester.
„Rohrhöfer Göggel“ : Ein Herz für Menschen mit Behinderungen
Frey und Krupp arbeiten beide ehrenamtlich für die Lebenshilfe Mannheim-Schwetzingen-Hockenheim. Ihr Herz für Menschen mit Behinderungen war für alle rund 200 Besucher der Veranstaltung bis in die letzte Ecke der Festhalle zu spüren. „Das Programm wurde wirklich mit ganz viel Liebe zusammengestellt“, sagte der Vorsitzende der „Göggel“, Bernhard Motzenbäcker. „Wie die beiden das mit ihrem Team organisiert haben, war wirklich große Klasse.“
Moderator Dirk Mehrer verstand es in seiner Rolle als Clown von der ersten Minute an, mit sogenannten Stimmungsrunden den Saal zum Feiern zu bringen. „Da ging richtig die Party ab“, freute sich Krupp.
Närrische Höhepunkte aus Brühl und Ketsch
Auch die Programmpunkte sorgten durchgehend für Begeisterung. Partysänger Claudio Glässer brachte die Menge gleich zu Beginn zum Tanzen. Aus der Garde der „Rohrhöfer Göggel“ sorgte neben einem Tanzmariechenmedley vor allem die Schautanz Aktivengarde für ein weiteres Highlight des Abends. Bei der Zugabe ließ es sich der zweite Vorsitzende der „Göggel“, Boris Deuker, nicht nehmen, mit zu tanzen. „Das sah ziemlich gut aus“, urteilte Frey und lachte.
Und das Prinzenpaar? Das strahlte bis zum Ende des Abends bis über beide Ohren. „Vielleicht bleiben die beiden ja ein Prinzenpaar auf Lebenszeit“, sagte Krupp und wagte einen Ausblick aufs nächste Jahr. „Die Inklusionssitzung soll auf jeden Fall zu einem festen Bestandteil des Jahresprogramms der ,Rohrhöfer Göggel‘ werden.“
Ob das dann auch wieder in der Brühler Festhalle sein wird, steht noch nicht fest. „Hierher sind wir ja nur wegen der Bundestagswahl ausgewichen. Das hat uns die Gemeinde ermöglicht“, sagte Krupp. „Gefallen hat es uns hier aber wirklich sehr gut.“
Gut kamen beim Publikum auch der Ententanz der Johannes-Diakonie Brühl unter der Leitung von Meike Muth an. Genauso wie die Büttenrede der 13-jährigen Nele Maier aus Ketsch und die Guggemusik der „Altlossema Rhoigeischda“.
Viel Lob für die Idee der „Rohrhöfer Göggel“
„Es war ein rundherum gelungener Abend. Der uns und wahrscheinlich allen Teilnehmern gut gefallen hat“, fasste es Julia Hanß vom intensivpädagogischen Wohnhaus der Johannes-Diakonie in Brühl zusammen. „Wir kommen nächstes Jahr auf jeden Fall wieder.“
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