Kulturausschuss - Birgit Drath stellt erstmals als Leiterin der Jugendmusikschule die Jahresstatistik vor / Corona bremst vieles aus

Jahresstatistik der Brühler Jugendmusikschule

Von 
Stefan Kern
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Vor zwei Jahren – beim letzten Schülerkonzert vor der Corona-Pause – spielen unter anderem (v. l.) Ella Mahady Dworacek, Jannik Brenk, Linus Augsburger und Laurance Mahady. © Wolfgang Schwindtner

Brühl. Derjenige, der nur auf die Schülerzahlen der Jugendmusikschule schaut, könnte sich Sorgen machen. Von fast 200 im Vor-Corona-Jahr 2019 sank sie vergangenes Jahr auf noch 110 Musikschüler. Auch die neue Leiterin der Jugendmusikschule Brühl, Birgit Drath, ließ bei der Sitzung des Kultur-, Sport- und Partnerschaftsausschusses keinen Zweifel daran, dass die Corona-Zeit der Jugendmusikschule einen ordentlichen und auch schmerzlichen Aderlass beschert habe. Aber, und das betonte sie sehr klar, diese Zeit sei vorbei. Die Zahlen werden bald wieder steigen.

Dafür arbeitet die Schule unter der Leitung von Drath, die vor knapp einem Jahr die Schulleitung von dem langjährigen Leiter Walter Barbarino übernommen hat, gerade auf so ziemlich allen Kanälen. Texte im Amtsblatt, Schautafel an der Schillerschule, breite Kooperation mit den Schulen und Vereinen sowie verschiedene Konzerte sollen die Jugendmusikschule wieder mehr ins öffentliche Bewusstsein rücken.

In den beiden vergangenen Jahren sei vieles nicht gegangen. An die Schulen gehen, die Kinder Blasinstrumente ausprobieren lassen oder niederschwellige Schnupperkurse für Gitarren – alles sei eher schwierig gewesen unter dem Eindruck der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Doch die Bilanz Draths war nicht nur düster. Eine echte Expansion erlebte gerade der Elementartkurs. Die musikalische Früherziehung für Kinder ab vier Jahren umfasse nun zwei Kurse á zwölf Schüler und ist damit voll ausgebucht.

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Und auch die beiden neuen Eltern-Kind-Kurse sind mit jeweils sechs Eltern-Kind-Paaren gut besucht. Für musikalischen Nachwuchs, so Draths, sei gesorgt. Erheblich sei der Verlust im Bereich Gitarren von 71 jungen Musikern 2019 auf nunmehr acht, der sich vor allem mit dem Weggang und dem kürzlichen Tod von Barbarino erkläre.

Die Schülerzahl für Blasinstrumente halbierte sich im selben Zeitraum auf 41. Der Unterricht bei den Blasinstrumenten verzeichne derzeit 41 Schüler – vor Corona lag der Wert bei 81. Bei Schlagzeug (neun Schüler), Klavier (18), Gesang (zwei) und Streichinstrumenten (fünf) seien die Zahlen im Vergleichzeitraum durch die Pandemie allerdings kaum verändert worden.

Lehrer wollen gegensteuern

Ganz allgemein gesehen hätten sich die Maßnahmen gegen Corona sehr unvorteilhaft auf die Entwicklung der Jugendmusikschule ausgewirkt. Wer nicht an die Öffentlichkeit gelange, verschwinde langsam aus ihr. Aber jetzt, so Drath, werde wieder gegengesteuert.

Dabei wird die Musikschule die Zusammenarbeit mit den Schulen und den Vereinen stärken sowie mit eigenen Konzerten wieder Akzente setzen. Höhepunkt soll das Konzert zum 50-jährigen Bestehen der Jugendmusikschule am Samstag, 2. Juli, ab 16 Uhr in der Festhalle sein, informierte Draht die Ratsmitglieder. Ein Konzert, das gleichzeitig auch an den vor wenigen Monaten verstorbenen Barbarino erinnern soll.

Am Ratstisch überzeugte Drath mit ihren Vorstellungen. Es herrschte jedenfalls allgemein Zuversicht, dass die Schülerzahlen bald wieder steigen werden und die Jugendmusikkultur in der Hufeisengemeinde wieder aufblühe.

Freier Autor Stefan Kern ist ein freier Mitarbeiter der Schwetzinger Zeitung.

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